Blockheizkraftwerke sind effizienter und umweltschonender als Anlagen, die im getrennten Modus Strom und Wärme erzeugen. Laut Energieexperten haben sie noch viel Potenzial. Einige Firmen und Gemeinden haben dies bereits erkannt.
Blockheizkraftwerke (BHKW) basieren auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dabei werden über einen Gasmotor oder eine Gasturbine Strom und Wärme erzeugt.
Die entstehende Abwärme wird möglichst ortsnah, zum Beispiel als Fernwärme für ein Wohngebiet oder zur Warmwasserbereitung, eingesetzt. Auch die Nutzung für Prozesswärme oder in industriellen Anwendungen ist weit verbreitet.
Die direkte Nutzung der Abwärme macht Blockheizkraftwerke besonders effizient. Bei modernen Gas-Kombi-Kraftwerken können bis zu 60 Prozent der Energie, die das Gas enthält, in Strom umgewandelt werden. Der Rest entweicht als Abwärme. Da diese bei Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung genutzt wird, ergibt sich ein Gesamtwirkungsgrad von mehr als 90 Prozent. Der Ausstoß von Treibhausgasen wird so deutlich reduziert.
In der Getränkeindustrie oder der Landwirtschaft kommt die Nutzung eines Blockheizkraftwerks häufig vor. Durch die Vergärung von Brauereiabwässern oder Biomasse kann Biogas erzeugt werden, das sich anschließend in einem Gasmotor verfeuern lässt.
Ein prominentes Beispiel: Die Bitburger Brauerei setzt seit mehr als fünf Jahren auf die Nutzung von Biogas und Abwärme. Der Primärenergieverbrauch kann damit gegenüber der getrennten Energie- und Wärmeerzeugung – durch ein Generator-Set und einer separaten Wärmequelle – um bis zu vierzig Prozent reduziert werden.
In einem BHKW bei Passau wird jährlich aus 20.000 Tonnen Biomüll Biogas gewonnen und in Strom umgewandelt. Laut Internationaler Energie Agentur (IEA) wird ein Zehntel der weltweit erzeugten Energie über das Kraft-Wärme-Kopplungs-Prinzip gewonnen. In Deutschland sind es etwa zwölf Prozent. Bis 2030, so errechnen die IEA-Experten, sei aber eine Verdopplung des Anteils möglich, sofern die Entwicklung von der Politik gefördert wird.
Einige Gemeinden in Deutschland nutzen bereits jetzt Blockheizkraftwerke intensiver als andere. Seit knapp 20 Jahren setzt der Regensburger Energie- und Wasserversorger REWAG auf Jenbacher Gasmotoren von GE. Jährlich spart die Stadt so rund mehr als 23.700 Tonnen CO2 ein.
Deutschlandweit werden rund 2.300 Jenbacher Gasmotoren eingesetzt. Weltweit sind es bereits mehr als 13.500. Zusammengenommen produzieren sie genügend Strom, um den Durchschnittsverbrauch von 23 Millionen europäischen Haushalten decken zu können.
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