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Digital vernetzt

06.11.2014

11:24

Herzchirurg im Interview

„Patienten müssen gemeinsam besprochen werden“

Johannes Albes, Chefarzt der Herzchirurgie des Herzzentrums Brandenburg, über Veränderungen von Krankheitsbildern, interdisziplinäre Herausforderungen in der Herzmedizin und technischen Fortschritt.

Imago

Haben sich in den letzten Jahren die Krankheitsbilder verändert?
Wir sehen immer mehr ältere und kränkere Patienten, deren Krankheitsbilder sich dadurch ebenfalls verschlimmert haben. Mit bestimmten Ausprägungen von Krankheitsbildern haben wir uns noch vor 20 Jahren gar nicht wirklich beschäftigen müssen, weil die Patienten daran unausweichlich verstarben und uns keine echten Behandlungsoptionen zur Verfügung standen.

Was kennzeichnet eine gute Ausbildung im Zeichen der Interdisziplinarität?
Um wirklich Hand in Hand arbeiten zu können, müssen beide Partner gute Kenntnisse des jeweils anderen Fachs und deren spezifische Möglichkeiten und Grenzen kenn. Täglich müssen die Patienten gemeinsam besprochen werden, um die bestmögliche Therapie auszuloten. Nur so kann auch die Erfahrung im Umgang mit herausfordernden Eingriffen gewonnen werden.

Prof. Dr. med. Johannes Albes leitet seit 2003 als Chefarzt die Abteilung für Herzchirurgie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg. pr

Prof. Dr. med. Johannes Albes leitet seit 2003 als Chefarzt die Abteilung für Herzchirurgie am Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg.

In wieweit profitiert die Herzchirurgie vom technologischen Fortschritt?
Der technische Fortschritt hat zu einer erheblichen Verbesserung der Sicherheit, aber auch der technischen und taktischen Möglichkeiten bei chirurgischen Eingriffen geführt. Wir können heute schonende, minimal-invasive Eingriffe anbieten, die vor 20 Jahren noch unvorstellbar schienen.

Was ist in diesem Zusammenhang das Besondere an einer Endovaskularprothese?
Eine Endovaskularprothese ist im weitesten Sinne ein auf ein Drahtgitter aufgebrachtes künstliches Geweberohr, welches sehr klein zusammengefaltet und vor Ort aufgespannt werden kann. Dabei kommt es auf die genaue Platzierung an, um optimale Dichtigkeit und einwandfreien Durchfluss zu ermöglichen.  Um der individuellen Anatomie des Patienten gerecht zu werden, bedarf es der Vorhaltung einer Fülle von Größen bezogen auf den Durchmesser und die Länge. in ganz besonderen Fällen werden solche Prothesen auch maßgeschneidert. Hierzu wird die Hauptschlagader anhand eines dreidimensionalen Abbilds genau ausgemessen, welches durch eine CT-Untersuchung erstellt worden ist.

Am 8. November veranstaltet das Herzzentrum Brandenburg in Bernau den Tag des Herzzentrums und gibt Ihnen die Möglichkeit, mittels Live-Stream den Chirurgen bei der Arbeit am Patienten über die Schulter zu schauen. Die Live-Übertragung können Sie am Samstag auch auf Handelsblatt Online verfolgen. Weitere Informationen finden Sie hier.

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