Der technologische Fortschritt krempelt den Arbeitsmarkt um. Anstrengende oder monotone Tätigkeiten werden immer häufiger von Maschinen übernommen. Stattdessen wächst die Nachfrage nach ganz besonderen Arbeitskräften.
Neuer Arbeitsalltag für alle: Das sogenannte „Industrial Internet “ soll die digitale mit der realen Welt vernetzen. Das mag abstrakt klingen, hat aber für die Arbeitswelt durchaus fassbare Konsequenzen – für Ingenieure und IT-Mitarbeiter, aber auch für Ärzte, Lehrer und Piloten. Ein beliebtes Beispiel: In naher Zukunft wird ein Windkraft-Ingenieur auf seinem Tablet auf einen Blick sehen, welches Windrad gewartet werden muss. Mit dem Gerät speichert der Ingenieur alle Daten und tauscht sie in Sekundenschnelle mit seinen Kollegen aus.
Plausch mit der Maschine: Mitarbeiter müssen ihre Arbeitskraft nicht mehr mit einfachen Tätigkeiten verschwenden. Die neue Generation von Maschinen kann so einiges auch ohne menschliches Zutun: Die Geräte überwachen und reparieren sich selbst, kommunizieren untereinander, und – wenn es sein muss – auch mit dem Menschen. In der Automobilbranche übernehmen intelligente Roboter beispielsweise bereits den Job von Schweißern und Lackierern – und das mit einer Geschwindigkeit und Präzision, die Menschen nie erreichen könnten.
Kreatives Denken statt Fließbandarbeit: Machen Roboter den Menschen bald überflüssig? Nein, sagen Experten. Aber die Jobprofile werden sich verändern: „Die Menschen werden in Nischen arbeiten, die Problemlösungskompetenz und andere einzigartig menschliche Fähigkeiten erfordern“, so Marco Annunziata , Chief Economist bei GE: „Die Roboter übernehmen die Fließbandarbeit. Die Arbeitnehmer sind dagegen die kreativen Köpfe hinter der Produktion, von ihnen wird unkonventionelles Denken gefordert.“
Die Nachfrage bestimmt den Arbeitstag: Durch mobile Technologien muss der Arbeitnehmer 4.0 nicht unbedingt in Büro oder Fabrik anwesend sein. Er kann von jedem Ort der Welt aus Dienst tun. Das hat auch Auswirkungen auf die Anstellungspraxis: Je nach Anforderung und Projekt suchen sich Unternehmen die besten Kräfte. Es wird weniger Festanstellungen geben, dafür aber eine enorme Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften und Spezialisten.
Fährtenleser dringend gesucht: Ein besonders kostbares Gut für Unternehmen sind Mitarbeiter mit „Big Data“-Expertise – Tendenz steigend. Denn große Datenmengen nutzen wenig, wenn sie nicht analysiert und verwertet werden. Wer aus der Datenflut das Relevante herausfiltern und strategische Entscheidungen daraus ableiten kann, wird sich um seine berufliche Zukunft kaum Sorgen machen müssen.
Wettbewerb um Datenspezialisten: Unter Unternehmen ist der Kampf um solche Talente längst ausgebrochen, denn für den Firmenerfolg sind sie unverzichtbar: Laut Innovation Barometer 2014 glauben 79 Prozent, dass es erfolgsentscheidend ist, die besten Talente zu finden und im Unternehmen zu halten. Doch nur 32 Prozent glauben, dass ihr Unternehmen dabei einen guten Job macht. Der Rest hat wohl noch einiges aufzuholen.
Eine Frage der Politik: Während die Nachfrage nach solchen speziellen Qualifikationen steigt, fordern Unternehmen auch die Politik auf, ihren Teil beizutragen. 67 Prozent der befragten Führungskräfte wollen, dass ihre Regierungen das Anwerben von Fachkräften fördern und erleichtern, um Innovationen zu unterstützen. 85 Prozent von ihnen erwarten, dass Studienpläne besser an die Bedürfnisse der Wirtschaft angepasst werden.
Rein oder raus: Um ihre Produktpalette nicht der Überalterung preiszugeben, sind in Unternehmen außerdem spezielle Teams zur Ideenentwicklung und Umsetzung von Neuheiten notwendig. Wie diese Mitarbeiter positioniert werden ist unterschiedlich. Die meisten Firmen belassen sie innerhalb der gewohnten Strukturen. Vor allem aber in den fortschrittsgetriebenen Bereichen Hightech und IT werden die Bereiche häufiger in spezielle Forschungszentren ausgelagert.
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