Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzt nach dem Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen mit einem Gipfeltreffen ein Zeichen – und zeigt sich optimistisch, dass der amerikanische Staatschef schon bald umdenken könnte.
Emmanuel Macron
Frankreichs Regierungschef will vor allem klären, wie Maßnahmen gegen die Erderwärmung finanziert werden können.
Bild: AFP
Paris„Make our planet great again“ lautet das inoffizielle Motto, das Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für den heutigen Klimagipfel in Paris gewählt hat. Es ist eine Spitze gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, das Klimaabkommen von Paris aufzukündigen. Und gleichzeitig ein Appell an andere Länder, sich nicht von Trumps Politik anstecken zulassen.
Schon im Februar 2017 hatte Macron es geschafft, mit seiner Unterstützung des Klimaschutzes für Aufsehen zu sorgen. In einem Video hatte er sich auf Englisch an amerikanische Wissenschaftler gewandt, in Frankreich Klimaforschung zu betreiben.
I have a message for you guys. #ScienceMarch pic.twitter.com/ZnkFIIksdx
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) 10. Februar 2017
Am Vorabend des „One Planet Summit“ zeigte sich Macron überzeugt, dass Trump früher oder später seine Absage an das Pariser Klimaabkommen zurücknehmen werde. Neuverhandlungen über bessere Bedingungen für die USA lehnte er in einem Interview des US-Senders CBS kategorisch ab. Trump hatte im vergangenen Sommer den Ausstieg aus dem vor zwei Jahren geschlossenen Klimavertrag angekündigt.
Macron wies darauf hin, dass es bei Neuverhandlungen mehr als 190 beteiligte Länder gäbe. „Es tut mir leid, ich bin nicht bereit, mit so vielen Leuten am Tisch neu zu verhandeln. Wenn du einen Vertrag unterzeichnet hast, musst du ihn respektieren“, sagte Macron.
Frankreichs Präsident hält es für wichtig, das Klimaabkommen von Paris, das eine Begrenzung der Erderwärmung vorsieht, zu retten und die Finanzierung entsprechender Maßnahmen zu beschleunigen. In Paris soll es aber nicht um neue Abkommen gehen, sondern vor allem um gelungene Projekte der Teilnehmerländer. Es solle um Beispiele konkreter Lösungen gehen, hieß es aus dem Élyséepalast.
Von der Wasserstoff-Mobilität hin zu Micro-Bildschirmen: In Paris ist zum vierten Mal der deutsch-französische Wirtschaftspreis vergeben worden. Ausgezeichnet wurden Kooperationsprojekte zwischen den beiden Ländern.
Macron weiß Symbole richtig einzusetzen. Wie auch einst schon sein harter Handschlag gegenüber Trump zeigte oder der Empfang von Wladimir Putin in Versailles: Macron inszeniert sich wieder einmal in einer Führungsrolle auf dem internationalen Parkett. 50 internationale Politiker sollen nicht mit der Limousine, sondern mit Booten anreisen, denn der Veranstaltungsort liegt direkt an der Seine. Zu den Teilnehmern zählen die britische Premierministerin Theresa May und der Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker. Aus Deutschland wird die geschäftsführende Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) erwartet.
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Kommentare (5)
Herr Marcel Europaeer
12.12.2017, 09:53 Uhr
Nein, ich denke nicht, dass Trump umkehrt. Der hat den alten Honecker-Spruch "Vorwärts immer - Rückwärts nimmer" verinnerlicht. Bei Trump kann man sich zu 99% darauf verlassen, dass er den falschen Weg einschlägt. (Die 1% richtige Entscheidungen sind Zufall)
Rechtspopulisten und Konservative bekommen es nicht in den Kopf, dass es Verträge und Abkommen gibt, die für alle Beteiligten und alle Menschen von Vorteil sind. Die meinen ausschließlich, da ist ein Kuchen zu verteilen und wenn sie mehr davon bekommen, haben die anderen Nachteile.
Solche Futterneider können gesellschaftlich und wirtschaftlich sehr erfolgreich sein. Beim anthropogenen Klimawandel sind aber alle die Verlierer, wenn wir den nicht aktiv in den Griff bekommen: auch diejenigen, die heute noch am Verkauf von Öl und Kohle verdienen. Die kaufen von den Gewinnen Aktien und diese Aktien gehen spätestens dann den Bach runter, wenn der Atlantik am Times-Square steht.
Herr Gerald Gantz
12.12.2017, 10:30 Uhr
Herr Marcel Europäeer, Was reden (schreiben) Sie denn da?
...dass es Verträge und Abkommen gibt, die für alle Beteiligten und alle Menschen von Vorteil sind. Welche Vorteile sehen Sie denn für die BRD bei den Migranten-Heerscharen oder den EU-Kosten oder den uneinbringbaren Krediten und dergleichen mehr?
Sie sind ein Traumtänzer und Schönredner. Was nehmen Sie ein um die Realität so auszublenden und zu verdrehen?
Herr Marcel Europaeer
12.12.2017, 11:01 Uhr
Herr Gerald Gantz - 12.12.2017, 10:30 Uhr
37 Minuten haben Sie gebraucht, um meine These zu 100% zu bestätigen. Herzlichen Glückwunsch.
"Rechtspopulisten und Konservative bekommen es nicht in den Kopf, dass es Verträge und Abkommen gibt, die für alle Beteiligten und alle Menschen von Vorteil sind. Die meinen ausschließlich, da ist ein Kuchen zu verteilen und wenn sie mehr davon bekommen, haben die anderen Nachteile."