Die städtischen Kunstsammlungen von Düsseldorf freuen sich über die Rückkehr eines einstmals beschlagnahmten Blumenstilllebens von Corinth.
Lovis Corinth
Das Stillleben kehrt nach bewegter Geschichte in das Kunstmuseum der Stadt Düsseldorf zurück.
Bild: Kunstpalast Düsseldorf
Düsseldorf „Das Bild muss zurück nach Düsseldorf.“ Diesen spontanen Impuls konnte der Kunsthändler Marco Pesarese Anfang dieser Woche erfolgreich umsetzen. Das „Blumenstillleben mit Flieder und Anemonen“ von Lovis Corinth kehrte 85 Jahre nach der Beschlagnahmung in der Aktion „Entartete Kunst“ in den Kunstpalast nach Düsseldorf zurück.
Das in Corinths Todesjahr expressiv gemalte Spätwerk war bereits 1925 vom damaligen Direktor Karl Koetschau für die Städtische Kunstsammlung Düsseldorf erworben worden. 1939 ersteigerte der Deutsch-Schweizer Waffenproduzent Emil Bührle das Stillleben in der Galerie Fischer in Luzern. Seitdem befand es sich in dessen Kunstsammlung beziehungsweise der seiner Nachfahren. Es zählte immer zum Privatbesitz und nicht zur Stiftung, die heute im Kunsthaus Zürich präsentiert wird.
Der 2021 von Lukas Gloor vorgelegte Gesamtkatalog „Die Sammlung Emil Bührle“ verzeichnet diesen Privatbesitz explizit und beziffert den Kaufpreis von 1939 mit „CHF 6000“.
Der im Hintergrund arbeitende Kunsthändler Marco Pesarese hatte das so dynamische wie moderne Blumenbild vor einem Jahr bei einem Enkel Emil Bührles entdeckt. Pesarese konnte den Eigentümer von der Rückkehr an den Ursprungsort überzeugen und nahm das Bild im Originalrahmen in Kommission.
Finanziert haben die Rückkehr die Ernst von Siemens Kunststiftung, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Kulturstiftung der Länder. Felix Krämer, der Generaldirektor Kunstpalast, umschreibt den Ankaufspreis mit „rund 500.000 Euro“. Krämer wird das Gemälde 2023 in Zuge der Neupräsentation der Sammlung der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich machen.
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