Die Art Basel hat sich das Grand Palais im Oktober gesichert. Während der Novembertermin für die Paris Photo steht, muss die Fiac sehen wo sie bleibt.
Auf der Fiac in Paris
Was wird aus der Fiac, nachdem die Art Basel sich den Grand Palais für Oktober gesichert hat?
Bild: imago images/Xinhua
Wiesbaden Die MCH Group AG, Mutter der „Art Basel“, ist auf Einkaufstour. In einem Coup hat sie sich das Grand Palais in Paris gesichert, und zwar im Oktober. Zu dieser Zeit findet normalerweise die Fiac statt.
Die Neuausschreibung der Vergabe hatte Chris Dercon, Präsident der Réunion des musées nationaux – Grand Palais überraschend Anfang Dezember veranlasst, nachdem laut Medienberichten ein Global Player sein Interesse bekundet hatte. Einer Pressemitteilung zufolge habe ein Auswahlkomitee entschieden, den Oktober den Schweizern zu geben und den November RX France, der französischen Tochter von Reed Exhibtions, für eine Fotomesse. Das Unternehmen hatte bisher Fiac im Oktober und Paris Photo im November ausgerichtet.
Was der Wegfall des traditionellen Austragungsortes für die Zukunft der Fiac bedeutet, ist unklar. Kurzfristig waren weder Jennifer Flay von der Fiac noch Marc Spiegler von der Art Basel für eine Stellungnahme zu erreichen.
In einer einer Ad hoc-Mitteilung zwei Tage zuvor hat die MCH Group bereits bekanntgegeben, sich mit 15 Prozent an Art Events Singapore zu beteiligen. Die Veranstalter der für Januar 2023 geplanten Messe „Art SG“ sind Sandy Angus, Tim Etchells und Magnus Renfrew.
Die Strippenzieher haben zuvor in unterschiedlichen Konstellationen auch schon in Hongkong, Indien und Düsseldorf mit den Schweizern gearbeitet. Sie waren schon vor knapp vier Jahren Partner der MCH für die Art SG, bevor die Schweizer aufgrund wirtschaftlicher Probleme ihre Regionalmessen-Strategie aufgeben mussten.
Art Basel
Im dritten Jahr der Pandemie sammelt die MCH Group AG, Mutter der Kunstmesse Art Basel, ihre Kräfte und geht auf Einkaufstour.
Bild: Stefan Kobel
Inzwischen hat James Rupert Murdoch, Sohn des Medienmoguls Rupert Murdoch, als größter Einzelaktionär das Ruder bei dem Baseler Unternehmen übernommen. Er scheint es wieder auf Expansionskurs bringen zu wollen.
Messeabsagen und -verschiebungen bleiben bis in den Frühling auf der Tagesordnung. Die „Art Genève“ hat im letzten Moment ihre Verlegung von Ende Januar auf Anfang März beschlossen. Die Brüsseler „Brafa für Kunst, Antiquitäten und Design“ zieht von Ende Januar in den Juni und an einen anderen Ort.
Aktuell haben die Februar-Messen „Art Rotterdam“ und „Art Karlsruhe“ ihren Umzug vom Februar in den Mai respektive Juli bekanntgegeben. Die Madrider „Arco“ plant nach wie vor ihre Durchführung in der Karnevalswoche. Die „Art Düsseldorf“ hält ebenso vorerst am April fest.
Auf der Paris Photo präsentieren etliche Galerien ihr vollständiges Programm dicht an dicht. Auf afrikanische Kunst fokussiert ist die Akaa.
Die „Tefaf“ findet nun im Juni statt, nachdem sie ihren März-Termin im Dezember abgesagt hatte. Die Art Basel plant hingegen weiterhin mit einer Durchführung ihrer Ausgabe in Hongkong, immerhin ein Drittel größer als letztes Jahr, aber auch mit 60 Prozent „satellite booth“ genannten Geisterkojen. Sie hält sich aber einen Termin im Mai offen.
Dass die Messe Art Basel Hongkong trotz zweiwöchiger Quarantäne für Ausländer in einer weiteren Schrumpfausgabe stattfindet, dürfte nicht zuletzt mit dem Wettbewerber „Frieze“ zusammenhängen. Nach London, New York und Los Angeles hat die kalifornische Endeavor Group Holdings, zu deren Reich neben der Frieze unter anderem die Miss Universe Organization gehört, dem Kunstmesse-Imperium eine weitere Ausgabe im neuen Hotspot Seoul hinzugefügt.
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