Mit dem Verkauf privater Krankenversicherungen per Telefon ist der MEG-Gründer reich geworden. Doch er wollte immer mehr. Diesen Größenwahn bezahlt er mit einem hohen Preis.
Düsseldorf Ein Anruf, nur wenige Minuten – und Mehmet Göker war um 8.000 Euro reicher. So hoch waren die Provisionen, die der einstige Star des Versicherungsvertriebs in der Spitze pro Vertragsabschluss verdiente. Für seine Kunden oft ein teurer Deal: Bis zu 800 Euro Prämie kostet manche eine solche private Krankenversicherung. Für die Versicherer ein lukratives Geschäft: Ihre Umsätze stiegen dank Göker in die Höhe. Zum Dank überhäuften sie ihn regelrecht mit ihrem Geld. Ein System, das zum Größenwahnsinn verleitet. Mehmet Göker wollte immer mehr.
Seine Gier bescherte ihm erst Reichtum, dann Schulden und einen Haftbefehl. Der Vorwurf: Untreue und Insolvenzverschleppung. Doch auch nach seiner Verurteilung und Flucht in die Türkei macht Göker aus dem Exil weiter – und dokumentiert damit die perfiden Strukturen im Finanzvertrieb.
Türkei-Korrespondent Ozan Demircan hat vor seiner Zeit in Istanbul viele Jahre für das Handelsblatt die Versicherungsbranche beobachtet. Erst als Finanzkorrespondent, später als Investigativ-Reporter. Er hat Mehmet Göker als erster Journalist in seinem Exil in der Türkei besucht. Im Podcast Handelsblatt Crime zeichnet er den Lebensweg des Mannes nach, der Täter und Opfer zugleich zu sein scheint. Der es jahrelang schaffte eine ganze Branche zu täuschen. Der dennoch bis heute seine Anhänger um sich schart.
Handelsblatt Crime erscheint alle 14 Tage neu und ist überall dort zu hören, wo es Podcasts gibt.
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