PremiumDie EU-Wettbewerbskommissarin und Frankreichs Finanzminister sprechen Klartext: Nord Stream 2 liege nicht in Europas Interesse und die digitale Souveränität müsse gestärkt werden.
Düsseldorf Die Vizepräsidentin der EU-Kommission Margrethe Vestager hat sich in der Debatte rund um Nord Stream 2 klar positioniert: „Wir waren nie der Meinung, dass Nord Stream 2 im europäischen Interesse liegt. Das war schon bei den ersten Planungen völlig klar“, sagte sie im Gespräch mit Handelsblatt-Chefredakteur Sebastian Matthes bei der Konferenz Europe 2022, einer Kooperation von Handelsblatt, „Zeit“, „Wirtschaftswoche“ und „Tagesspiegel“. Die Energiekrise lasse sich durch mehr Bezugsquellen für Gas lösen, etwa durch mehr Flüssiggas.
Vestager sprach auch über den Technologiewettstreit der EU mit den USA und mit China und riet zu mehr Selbstbewusstsein: „Wir sollten uns selbst nicht unterschätzen, denn Europa ist ein Kraftzentrum, wenn es um Wohlstand, Handel und Produktivität geht. Wir forschen an Halbleitern und stellen die Maschinen für die Chipproduktion her – um nur zwei konkrete Beispiele zu nennen“, sagte sie.
Frankreichs Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire will die digitale Souveränität der EU stärken. „Wir wollen, dass europäisches Geld in europäische Start-ups investiert wird“, forderte er. Europas Technologien sollten „weder von China noch von den USA kontrolliert werden. Wir wollen eine unabhängige Macht sein“, sagte er.
Konkret will er einen deutsch-französisch geführten Dachfonds für den Tech-Sektor einrichten. Er sprach auch über die besondere Rolle Deutschlands und Frankreichs bei der Atomkraft und dem grünen Umbau der Wirtschaft.
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