Präsident Emmanuel Macron ist bestätigt worden. Aber gleichzeitig erlebt Frankreich einen Verlust der Mitte, stellen die Professoren Bert Rürup und Michael Hüther fest. Das Land muss über seine Rentenversicherung nachdenken. Und die große Frage ist: Welche Mehrheit wird Macron künftig haben, um die Unsicherheit und die regionale wie soziale Ungleichheit in Frankreich zu verringern.
Emmanuel Macron hat als erster französischer Staatschef seit zwei Jahrzehnten die Wiederwahl geschafft. Wie stark sein Mandat in der zweiten Amtszeit ist, hängt nun vom Ausgang der Parlamentswahlen im Juni ab.
Inhaltlich will Macron in den kommenden Monaten einen Schwerpunkt auf die Stärkung der Kaufkraft legen. Die am Sonntag in der Stichwahl unterlegene Rechtsnationalistin Marine Le Pen, aber auch der Linkspopulist Jean-Luc Mélenchon hatten im Wahlkampf stark auf dieses Thema gesetzt.
Macron strebt ein „Sondergesetz für die Kaufkraft“ an, mit dem er unter anderem die Renten an die hohe Inflation anpassen will. Unternehmen mit guten Geschäftsergebnissen könnte er verpflichten, einen Teil ihrer Gewinne als Kaufkraftprämie an die Angestellten zu überweisen.
Auch die Gehälter der Staatsbediensteten sollen steigen. Die von der Regierung finanzierte Deckelung der Gas- und Strompreise will er fortführen.
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Die Prioritätensetzung ist eine andere als vor fünf Jahren. Damals machte sich Macron nach dem Einzug in den Élysée-Palast daran, die französische Wirtschaft mit Reformen und Steuersenkungen wettbewerbsfähiger zu machen.
Das große Reformprojekt des Präsidenten für die zweite Amtszeit ist die Rente. Diese Baustelle wird er nun dem Vernehmen nach frühestens im Herbst angehen und dabei zunächst mit Gewerkschaften und Arbeitgebern die Spielräume ausloten. Macrons Ziel, das Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 65 Jahre anzuheben, ist äußerst umstritten.
Im Podcast Economic Challenges diskutieren Professor Bert Rürup, der Chefökonom des Handelsblatts, und Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, aktuelle nationale wie globale wirtschaftliche Probleme sowie die politischen Optionen und deren Folgen.“
Die Folgen des Podcast „Economic Challenges“ sind über Apple, Spotify, Deezer und Handelsblatt/Audio abrufbar. Mehr zu den Themen können Sie im „Chefökonom“, dem Newsletter von Professor Rürup, nachlesen. Für den Newsletter kann man sich hier anmelden.
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