Kein gutes Bild geben Unternehmen bei staatlichen Hilfen ab, sagt Michael Hüther zum Subventionswettlauf. Es habe ein Geschmäckle, dass Mercedes Rekordgewinne ausweist, aber Kurzarbeitergeld möchte, urteilt Bert Rürup.
„Wir befinden uns in einer Seitwärtsbewegung konjunkturell“, stellt Michael Hüther fest. Der Realeinkommensverlust sei von allen zu tragen. Die Frage sei, ob Deutschland leichter durch das Jahr komme. Immerhin seien 80 Prozent der Heizperiode vorbei. Mit leicht vorsichtigem Optimismus sieht er daher auf die Konjunktur - trotz struktureller Aufgaben.
Kritisch sieht Hüther jedoch eine aktuelle Entwicklung: „Wir erleben ein neues Rennen um Subventionen. Das finde ich erstaunlich, das ist auch kein gutes Bild, was die Unternehmen abgeben.“
Bert Rürup ergänzt: „Es ist zwar rechtlich zulässig, doch ein bisschen degoutant, dass Mercedes auf der einen Seite Rekordgewinne ausweist, aber dann doch Kurzarbeitsgeld haben möchte. Es ist legal, aber es hat ein Geschmäckle.“
Ökonomisch sieht Hüther das Ende einer effizienten Globalisierung. Die Unternehmen müssten mehr ausgeben für Sicherheit, Cybersicherheit. Und sie müssten ihre Lieferbeziehungen breiter aufbauen.
Letztlich steigen die Betriebskosten des ökonomischen Systems. Die transatlantische Kooperation sei aktuell ein Vorteil. Aber es sei unklar, ob das über die aktuelle Präsidentschaft von Biden hinaustrage, urteilt Hüther.
Die Folgen des Podcast „Economic Challenges“ sind über Apple, Spotify, Deezer und Handelsblatt/Audio abrufbar. Mehr zu den Themen können Sie im „Chefökonom“, dem Newsletter von Professor Rürup, nachlesen. Für den Newsletter können Sie sich hier anmelden.
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