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07.11.2022

07:06

Handelsblatt Rethink Work

„Do shit first“ – Abenteurer Jonas Deichmann über seinen Triathlon um die Welt

Von: Kirsten Ludowig

Der Extremsportler hatte bei seinem Mammutprojekt eine große Vision, aber jeden Tag viele kleine Ziele. Sein Motto: „Der eine nächste Schritt geht immer.“

Der Abenteurer und Extremsportler hat über seinen Triathlon um die Welt das Buch „Das Limit bin nur ich“ geschrieben.

Jonas Deichmann

Der Abenteurer und Extremsportler hat über seinen Triathlon um die Welt das Buch „Das Limit bin nur ich“ geschrieben.

Düsseldorf Als Jonas Deichmann am 29. November 2021 in München am Odeonsplatz ankam, packte er sein Rad „Esposa“, Spanisch für Ehefrau, und riss es in die Höhe. Diese Vorstellung, diese Vision, so sagt er, habe ihn über vierzehn Monate immer wieder beflügelt. „Ich werde es schaffen“, bedeuteten diese Bilder in seinem Kopf.

Geschafft hat der Extremsportler, was vorher noch niemand gewagt hat: einen Triathlon um die Welt. Deichmann schwamm 460 Kilometer durch die Adria, radelte 21.500 Kilometer bis nach Wladiwostok und lief über 5000 Kilometer durch Mexiko.

Über sein Abenteuer hat er ein Buch geschrieben. Es heißt „Das Limit bin nur ich“ – will sagen: Alles ist Kopfsache, vorausgesetzt, er hat genug zu essen.

Wenn der 35-Jährige nicht in der Welt unterwegs ist, ist er viel bei Unternehmen und hält Impulsvorträge. Das, was er tue, sprenge die Vorstellungskraft vieler Menschen – „und genau darum geht es“, sagt Deichmann im Podcast „Handelsblatt Rethink Work“.

Abenteurer Jonas Deichmann: Jeden Tag einen Marathon

Zwar hat er bei seinen Projekten immer eine große Vision, aber im „Tagesgeschäft“, wie er es nennt, setzt er sich viele kleine Ziele. Bei seinem Triathlon um die Welt ist er 120 Marathons in 117 Tagen gelaufen. Da denke man erst mal „geht nicht“, so Deichmann. Aber er breche das Ganze runter, laufe keinen Marathon am Tag, sondern einen Kilometer – und das 42 Mal.

Sein Motto: „Der eine nächste Schritt geht immer. Und dann noch einer.“ Er glaubt fest daran, dass auf jeden Tiefpunkt ein Hochpunkt folgt. Der berühmte „Flow“ komme zwar nicht immer, aber es gebe immer die Chance, dass er komme. Und er habe extrem viel Disziplin und eine klare Regel, wenn es richtig schwierig wird: „Do shit first!“

Die größte Herausforderung bei seinem Triathlon um die Welt waren aber nicht die Schneestürme, die Strömungen und der brennend heiße Asphalt. Es waren die Coronapandemie und die Grenzschließungen, vor allem die Bürokratie bei seinem Visum für die Einreise nach Russland. Denn all das lag außerhalb seiner Kontrolle.

Aber „Jammern bringt nichts“, findet Deichmann. „Ich bin ja freiwillig da gewesen, habe mir das so ausgesucht.“ Also gelte es in solchen Momenten, die Situation zu akzeptieren und sich auf das zu konzentrieren, was man beeinflussen könne.

Triathlon um die Welt: Jonas Deichmann und sein neues Projekt

Der Abenteurer, der International Business studiert und den Extremsport 2018 zu seinem Beruf gemacht hat, weiß: „Es gibt keinen perfekten Tag.“ Man könne zwar ewig planen, aber dann werde man irgendwann abgehängt. „Ich stelle mir die Frage, was das Schlimmste ist, das passieren kann? Und die Antwort ist: nichts zu verändern.“

Und doch sei das Schwierigste bei jedem Projekt, an die Startlinie zu kommen. Deswegen freut Deichmann sich schon auf den „wunderschönen Moment“, wenn es wieder losgeht. Die nächste Weltumrundung für 2023 ist schon in Vorbereitung. Details will er nicht verraten, nur so viel: „Es wird sehr, sehr kalt werden. Und es hat so noch keiner gemacht.“

Der Erste zu sein, das ist Deichmanns größter Ansporn. „Wenn einer zu mir sagt: ,Das hat noch keiner gemacht, du wirst scheitern‘, dann sage ich: Ja, super, dann kann ich der Erste sein.“

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