Die Geschäftsführerin erzählt, wie OMR und das Team so groß werden konnten – und was das für den Arbeitsalltag heißt. Mit Gründer Philipp Westermeyer eint sie vieles, aber nicht alles.
Isabelle Gardt
Die OMR-Geschäftsführerin will auch in diesem Jahr mit dem OMR-Festival die 70.000-Marke knacken.
Düsseldorf Am 9. und 10. Mai ist es wieder so weit. Dann kommt die Digital- und Marketingszene beim zweitägigen OMR-Festival zusammen. Bis dahin sind es zwar noch ein paar Wochen, aber Isabelle Gardt und der Großteil des OMR-Teams stecken mitten in den Vorbereitungen für eine der größten Konferenzen Europas mit Keynotes, Panel-Talks und Livekonzerten. „Der Druck ist natürlich groß“, sagt die 32-Jährige.
2022 brach das OMR-Festival nach zwei Jahren Zwangspause wegen Corona alle Rekorde. Über 70.000 Menschen kamen in die Hamburger Messehallen, wo sie auf rund 500 Aussteller und mehr als 800 Speaker trafen, darunter Schauspieler Ashton Kutcher und Regisseur Quentin Tarantino. Das zu toppen ist nicht leicht.
Aber die Geschäftsführerin von OMR wagt sich im Podcast Handelsblatt Rethink Work vor: „Wir gehen davon aus, dass wir die 70.000 knacken können.“ Und das, obwohl es nur noch eine (teure) Ticketkategorie zum Preis von 399 Euro geben wird. Das günstige 40-Euro-Ticket fällt weg.
Dafür soll es nach Deichkind, Kraftklub und Marteria im letzten Jahr beim großen Musik-Act dieses Mal „internationaler“ werden, ein Mann. Mehr will Gardt noch nicht verraten.
Was seit kurzem feststeht: Tennisstar Serena Williams wird kommen und nach dem Ende ihrer Profikarriere über ihre Erfahrungen als Investorin und Unternehmerin sprechen.
OMR (Online Marketing Rockstars) wurde 2010 von Philipp Westermeyer und drei Mitstreitern gegründet. Das Flaggschiff ist bis heute das OMR-Festival, aber während der Pandemie haben sich neben Podcasts, auf die OMR schon früh gesetzt hat, viele neue Geschäftsfelder aufgetan. Mittlerweile gehören zu OMR auch Newsletter, Weiterbildungsangebote, ein Portal für Softwarebewertung und vieles mehr.
Der 43-jährige Westermeyer und Gardt kennen sich seit zehn Jahren. Die Wirtschaftsinformatikerin arbeitete während ihres MBA-Studiums bei Metrigo, einer Firma, die ebenfalls von Westermeyer gegründet und später an Zalando verkauft wurde. 2017 stieg sie bei OMR als Leiterin Marketing & Digital Products ein.
Mitte 2021 wurde Gardt schließlich in die Geschäftsleitung von OMR berufen, vor allem um „das Unternehmenswachstum zu strukturieren“, wie Westermeyer damals sagte. Zu der Zeit gab es bei OMR 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, heute sind es mehr als 400.
„Ich bin eher der introvertierte Typ“, sagt Gardt über sich selbst. Sie kümmere sich vor allem um das Organisatorische, darum, die richtigen Prozesse und Tools für das 400-köpfige Team zu installieren. „Das sind Themen, die wir vorher nicht hatten, weil Gespräche auf dem Flur gereicht haben.“ Seit Oktober ist sie nun auch Geschäftsführerin von OMR.
Es gebe auch Themen, bei denen sie innerhalb der Geschäftsleitung nicht immer einer Meinung seien. „Über Homeoffice haben wir immer mal diskutiert“, erzählt Gardt. „Wie viel ist richtig? Müssen alle immer da sein? Reicht es, wenn man drei Tage die Woche da ist? Reicht es, wenn man einen festen Tag im Monat hat, wo alle zusammenkommen?“
Westermeyer ist bekanntlich kein Fan von Homeoffice. Gardt dagegen glaubt, dass man nicht immer vor Ort sein muss, damit ein Team funktioniert. „Aber das Gute bei uns ist, dass wir diskutieren, uns auch mal streiten, aber keiner von uns nachtragend ist.“
Philipp Westermeyer (links)
Der OMR-Gründer hat seinen eigenen Podcast. Hier mit Gorillas-Gründer Kağan Sümer.
Bild: Gorillas
Auf die Frage, wie OMR und das Festival so groß werden konnten, hat Gardt eine einfache Antwort: „Wir haben ein sehr gutes Thema erwischt, weil aus Onlinemarketing schnell das Thema Digitalisierung wurde – und inzwischen gibt es kein Unternehmen mehr, das ohne Onlinemarketing existieren kann.“
Und wie konnte das Team so groß werden? „Es gibt eine sehr gute Fehlerkultur bei OMR. Wir haben noch nicht diese starren Strukturen wie in Konzernen, sind flexibel.“ Und was ihr von Anfang an Spaß gemacht habe, war, dass sie einfach alles ausprobieren konnte – immer wieder und wieder; es anders machen konnte. „Wir machen nichts 08/15.“
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