PremiumDie neuen EU-Regeln zu Nachhaltigkeitskriterien in der Anlageberatung müssen ab Dienstag in der Praxis angewandt werden. Das sorgt für Unmut und Verwirrung.
Düsseldorf Anlageberater müssen ihre Kunden ab Dienstag zu ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragen und ihnen entsprechende Finanzprodukte fürs Depot anbieten. Das sehen neue EU-Regeln für die Branche vor.
Die EU will, dass Anlegerinnen und Anleger ihre Investitionsentscheidungen künftig stärker an Nachhaltigkeitszielen ausrichten, um so einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.
Doch die neue Abfragepflicht stellt die Beraterbranche vor zahlreiche Probleme: Nach Auffassung von Experten kommen die neuen komplizierten Vorschriften zu einem generell schwer greifbaren Thema zu früh, weil sie nicht zu Ende vorbereitet sind. Außerdem gelten die Regeln für Zigtausende Berater im Land nicht, was selbst bei den Betroffenen für Unverständnis sorgt.
Allein die Frage, wann ein Finanzprodukt wirklich nachhaltig ist, lässt sich derzeit nicht klar beantworten. Dazu fehlen zum einen wichtige Daten und zum anderen gibt es auch keine einheitliche Berechnungsgrundlage.
„Die Sparkassen handeln seit einem Monat, als gäbe es die Beratungspflicht schon“, sagt Geldanlage-Expertin Anke Rezmer im Interview mit Handelsblatt-Today-Host Anis Mičijević. Das Fazit: Das Ganze sei zu kompliziert und die Berater „schlagen vor, die Regeln etwas abzuschwächen“.
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