Handelsblatt App
Jetzt 4 Wochen für 1 € Alle Inhalte in einer App
Anzeigen Öffnen
MenüZurück
Wird geladen.

31.08.2022

13:35

Anlagestrategie

E-Auto-Hersteller BYD: Buffett verkauft Aktien, Kurs stürzt ab

Von: Ingo Narat, Sabine Gusbeth

Star-Investor Warren Buffett löst mit dem Verkauf der BYD-Aktie einen Kursrutsch aus. Analysten geben dem größten Hersteller von E-Autos dennoch große Kurschancen.

Börsenexperten prognostizieren der Aktie einen weiteren Aufwärtstrend. Bloomberg

BYD-Showroom in Schanghai

Börsenexperten prognostizieren der Aktie einen weiteren Aufwärtstrend.

Peking, Frankfurt Kein Unternehmen bringt so viele E-Autos auf den Markt wie der chinesische Konzern BYD. Trotzdem gab der Aktienkurs des Autoherstellers am Mittwoch kräftig nach. Grund dafür war, dass Warren Buffett einen kleinen Teil seiner Bestände abstieß.

Der Chef der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway senkte seinen Anteil an BYD-Aktien am 24. August von 20,04 auf 19,92 Prozent, wie Börsendaten belegen. Das reichte am Mittwoch für einen Aktiensturz des chinesischen E-Auto-Herstellers an der Börse Hongkong um bis zu 13 Prozent. Seit dem Kurs-Top im Juni hat die Aktie mehr als ein Viertel an Wert verloren.

Wenn der Star-Investor seine Aktienbestände verändert, schauen die Finanzprofis genau hin. Sie könnten die Positionsreduzierung von Buffett als Beginn eines Rückzugs aus dem Engagement interpretieren, sagte Bridget McCarthy, Analystin beim Hedgefonds Snow Bull Capital, der Agentur Bloomberg. Sie hält Gewinnmitnahmen für ein denkbares Motiv.

Buffett investierte bereits vor 14 Jahren zum ersten Mal in BYD. Er kaufte damals Aktien für rund 280 Millionen Dollar. Seitdem sind die in Hongkong gelisteten Titel über 2000 Prozent im Wert gestiegen.

Trotz des jüngsten Kursrückschlags sind die Analysten optimistisch für die Aktie, die in Hongkong am Mittwoch zuletzt rund 242 Hongkong-Dollar kostete. Von 36 Experten für den Titel empfehlen laut Bloomberg 32 die Aktie zum Kauf.

Die Analysten setzen ihr Zwölf-Monats-Kursziel bei durchschnittlich 381 Hongkong-Dollar. Das liegt markante 57 Prozent über der aktuellen Notierung.

Grafik

BYD ist Chinas größter Hersteller von E-Autos. Die Gesellschaft meldete für das erste Halbjahr einen Gewinnsprung im Zuge von neuen Rekorden bei Produktion und Umsätzen. Belastungen durch die Coronapandemie und Lieferkettenprobleme schlugen demnach beim Konzern nicht durch.

Die Aktien des Autoherstellers zählen in ihrer Branche zu den teuersten der Welt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der geschätzten Gewinne für das laufende Jahr liegt bei 70.

Der bekannte US-Konkurrent Tesla kommt auf 67. Zum Vergleich: Die anders aufgestellten deutschen Hersteller wie VW oder BMW liegen mit einem KGV von vier in einer völlig anderen Größenordnung.

Bei Betrachtung des Börsenwerts kommt Tesla auf 870 Milliarden Dollar. BYD liegt mit 110 Milliarden Dollar weit dahinter. Die Gesellschaft hat hier aber Volkswagen schon überholt. Der deutsche Konzern erreicht nur knapp 90 Milliarden Dollar.

Mehr Verkäufe als Tesla

BYD verkauft weltweit mehr E-Autos als Tesla. Und das, obwohl der Konzern seine Fahrzeuge im unteren und mittleren Segment bislang fast ausschließlich in China verkauft. Auf dem Heimatmarkt könnte BYD schon in wenigen Monaten zum größten Hersteller aufsteigen und den bisherigen Spitzenreiter Volkswagen überholen.

Bereits Anfang Juni hatte BYD-Chef Chuanfu Wang angekündigt, die globale Expansion voranzutreiben. Der Konzern ist nicht nur einer der größten Autobauer, sondern auch der drittgrößte Hersteller von Batteriezellen weltweit. Das ist deshalb wichtig, weil bis zu 40 Prozent der Kosten für ein E-Auto auf die Batterie entfallen.

Darüber hinaus unterscheidet sich die Gesellschaft von Konkurrenten in einem weiteren Punkt: Sie sichert sich auch die Rohstoffe für die Batterieproduktion. BYD kann Lithium in Chile fördern, ist außerdem an zwei Lithium-Fördergesellschaften beteiligt.

Direkt vom Startbildschirm zu Handelsblatt.com

Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.

Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.

×