Die Schweizer Singularity Group sucht nach innovativen Unternehmen an der Börse. Oft bringt die Kombination mehrerer Technologien einen Mehrwert.
Autoingenieur nutzt die Möglichkeiten virtueller Realität
Auch Blockchain, Advanced Materials, 3D-Druck, Virtuelle Realität und Robotik gehören zu den dominierenden Zukunftstrends.
Bild: picture alliance / Westend61
Frankfurt Evelyne Pflugi, CEO und Mitgründerin der Singularity Group, ist fest davon überzeugt, dass bahnbrechende Neuerungen nicht unbedingt von den etablierten Tech-Konzernen aus dem Silicon Valley zu erwarten sind. „Innovation findet zunehmend außerhalb des Tech-Sektors statt“, sagt die Managerin der Schweizer Investmentboutique.
In einer globalen Umfrage unter rund 400 Führungskräften ist die Anlagegesellschaft jetzt der Frage nachgegangen, wie Innovationen einen Wert generieren, von dem letztlich auch die Anleger profitieren können.
Dabei habe sich laut Pflugi gezeigt, dass man nicht nur über private Investments in Start-ups von neuen Technologien profitieren kann. Denn auch „im börsennotierten Bereich ist ein großer Innovationswert zu finden“, sagt sie. Charakteristisch dabei ist, dass nicht eine einzige Technologie dominiere. Vielmehr ist es „die Konvergenz mehrerer Innovationen, die in Unternehmen Wert schafft“, beschreibt sie eines der Ergebnisse der Analyse.
Die Singularity Group sucht vor allem nach Unternehmen, die einen relativ hohen Umsatz mit Innovationen generieren. So finden sich im entsprechenden Aktienfonds Singularity Fund (ISIN LU 2209331995) unter den größeren Positionen etwa Johnson & Johnson wegen der 3D-Drucktechnik, Sika wegen der Marktstellung bei Advanced Materials und Thermo Fisher für den Bereich Bioinformatik, der durch die Coronapandemie eine zusätzliche Aufwertung erfahren hat.
Aber auch Nvidia und Keyence werden wegen der Technologien virtuelle Realität und Robotik in den Fonds genommen, ebenso wie Broadcom für den Bereich Internet der Dinge.
Die Singularity-Studie hat ergeben, dass Big Data, KI-Anwendungen und das Internet der Dinge derzeit als wichtigste Technologien gesehen werden. Das schlägt sich in den Zahlen der Studie nieder.
Mehr als zwei Fünftel der Befragten gaben an, dass diese Innovationen für ihre jeweilige Branche in Zukunft extrem wichtig werden – und dies zunehmend auch außerhalb des Technologiesektors. Mehr als ein Drittel sagte dasselbe für Blockchain, Advanced Materials, 3D-Druck, virtuelle Realität und Robotik.
Evelyne Pflugi
Evelyne Pflugi, CEO und Mitgründerin der Singularity Group, ist davon überzeugt, dass Neuerungen nicht unbedingt aus dem Silicon Valley kommen.
Bild: Dominic Büttner
Pflugi weist darauf hin, dass heute auch die Gesundheitsbranche bei vielen neuen Technologien engagiert sei. Gemeint damit ist nicht nur der Bereich Pharma, sondern auch etwa die Medizintechnik. Und in der Nahrungsmittelproduktion könne die zellbasierte Fleischindustrie einen großen Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels und zur Gewährleistung der Ernährungssicherheit leisten. In Zukunft könne man sich beispielsweise vorstellen, dass Restaurants mit Bioreaktoren ausgestattet sind.
Beim Thema neue Energie könne das Internet der Dinge einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Kombination von intelligenten Netzgeräten mit Hochgeschwindigkeitskommunikation, Cloud-Technologie und Echtzeitverarbeitung von Daten führe zu erheblichen Effizienzgewinnen.
Neben dem Singularity-Fonds gibt es auch noch ein Small&Mid Zertifikat (ISIN: CH1117358031), das etwa Titel wie Verisign (Big Data), Cerner (Künstliche Intelligenz) und Plug Power (neue Energien) umfasst.
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Der Technologieindex Nasdaq ist in den fünf Jahren von 2017 bis 2021 um 233 Prozent gestiegen. Insbesondere während der Pandemie konnten Technologiewerte überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen. Zuletzt aber kam es bei einigen Schwergewichten wie Apple, Alphabet oder Tesla zu deutlichen Korrekturen. Gemessen am Innovations-Score kommt der Singularity Index auf 82 Prozent, der Nasdaq Composite Index nur auf 45 Prozent. Der Singularity Score definiert, wie viel Wert börsennotierte Unternehmen bereits heute durch angewandte Innovation generieren.
Auch die Credit Suisse geht davon aus, dass Tech-Werte durch neue innovative Impulse attraktiv bleiben. Seit November 2021 spiegelten die Bewertungen von Technologieaktien ein höheres Zinsniveau sowie die Tatsache wider, dass die während der Pandemie erzielten hohen Wachstumsraten nicht haltbar sein dürften. Dennoch ist die digitale Revolution längst nicht beendet. Neue Katalysatoren wie etwa das Metaversum bestimmen den Trend und treiben ihn weiter voran.
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