Anleger mischen sich zusehends, ihren Rechten entsprechend, in Unternehmensabläufe ein. In die Kritik geraten vor allem Aufseher – und deren Fehler.
Volkswagen AG
Auf der Hauptversammlung des Konzerns wird die Anleger vermutlich der Dieselskandal besonders interessieren.
Bild: dpa
Frankfurt Der Bankier Carl Fürstenberg nannte Aktionäre einmal dumm und frech. Dumm, weil sie Aktien kauften, und frech, weil sie auch noch Dividende verlangten. Was würde er wohl heute sagen? Im Jahr 2019 wollen die wichtigsten Anteilseigner nicht mehr nur eine angemessene Ausschüttung, vielmehr fordern sie auch weitreichenden Einfluss auf die Unternehmenspolitik und die Zusammensetzung der Führungs- und Kontrollgremien.
Wenn sie schwerwiegende Managementfehler sehen, verweigern sie dem Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung oder enthalten sich – wie es jetzt beim Topmanagement von Bayer wegen der Monsanto-Übernahme geschehen ist. Geradezu sozialistische Mehrheiten von 90 Prozent und mehr für die Vorschläge der Verwaltung sind bei den börsennotierten Unternehmen heute jedenfalls nicht mehr garantiert.
Große Investoren sehen die Nichtentlastung des Bayer-Vorstands als wichtiges Signal für die kommenden Aktionärstreffen. Die Zeiten, in denen Anleger mit großen Mehrheiten Vorstand und Aufsichtsrat quasi automatisch entlasteten, scheinen vorbei zu sein.
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