NFT kaufen: Alle Fakten im Überblick
Lesen Sie hier, unter welchen Voraussetzungen Sie NFTs im Jahr 2022 kaufen können.
Bild: REUTERS
Spekulativer Hype oder Anlagestrategie der Zukunft? NFTs sind in aller Munde. Was beim Kauf virtueller Sammelobjekte zu beachten ist.
NFTs – Was für die meisten kryptisches Neuland ist, nutzen andere bereits seit Jahren als Geldanlage. Auch prominente Namen folgen dem Trend. Im vergangenen Jahr wurde etwa bekannt, dass die Deutsche Börse und die Commerzbank einen zweistelligen Millionenbetrag in das Fintech 360X investieren, um in den virtuellen Kunst- und Immobilienhandel einzusteigen.
Doch in den vergangenen Monaten sind die Preise am NFT-Markt eingebrochen. Immer deutlicher kristallisiert sich ein unregulierter Markt heraus, der teilweise anfällig für Betrug ist. Aber was sind NFTs? Und wie können Interessenten NFTs kaufen? Ein Überblick.
NFTs sind Non-Fungible Token. Übersetzt bedeutet das: nicht austausch- oder ersetzbare Wertmarken. Der Eigentümer eines NFTs wird über einen sogenannten Smart Contract zertifiziert. Letzterer basiert – wie auch Kryptowährungen – auf einer Blockchain, also einem digitalen Datenprotokoll. Dadurch lässt sich transparent nachvollziehen, wem das Unikat aktuell gehört und wann es den Besitzer gewechselt hat. NFTs fungieren daher als eine Art digitaler Eigentums- oder Echtheitsnachweis.
Grundsätzlich sind NFTs nicht auf ein bestimmtes Anwendungsgebiet beschränkt. Alle möglichen Wertgegenstände werden so inzwischen auf der Blockchain gehandelt. Exemplarisch können Non-Fungible Token Echtheitsnachweise sein für:
Ende letzten Jahres wurde beispielsweise das Textblatt des Songs „King of Rap“ des Musikers Kool Savas als NFT versteigert. Kaufpreis: 30.000 Euro.
Anders als Kryptocoins wie Bitcoin oder Ether, die als Zahlungsmittel mit identischem Gegenwert fungieren, lassen sich NFTs nicht einfach untereinander tauschen. Ihr Preis hängt von der Nachfrage ab. Sammelkarten steigen beispielsweise im Wert, je limitierter und sonderbarer sie sind.
Die Technologie hinter NFTs kann eine Vielzahl von Problemen lösen, mit denen der Kunstmarkt seit Jahrzehnten zu kämpfen hat. Beispielsweise wechseln nach wie vor zahllose Fälschungen von Kunstwerken ihre Besitzer. Ein NFT fungiert hier als eine Art Echtheitsgarantie. Dabei können die Token sowohl digitale als auch analoge Kunstwerke abbilden.
Zudem können Künstler in die Smart Contracts automatische Verkaufsbeteiligungen einprogrammieren. Wird ein NFT weiterverkauft, erhält der Künstler also einen definierten Prozentsatz des Weiterverkaufspreises. Welche exorbitanten Summen teilweise in NFTs fließen, demonstriert das bislang teuerste NFT der Welt. Ein digitales Kunstwerk des US-Künstlers Mike Winkelmann, „Everydays: the First 5000 Days“, brachte satte 69,3 Millionen Dollar ein.
NFTs ermöglichen aus Investorensicht eine ganz neue Vermögensklasse. So schätzten die Experten der US-Bank Goldman Sachs das Marktvolumen im Oktober 2021 auf 17 Milliarden Dollar. 2020 waren es der Marktforschungswebsite Nonfungible.com zufolge noch rund 340 Millionen Dollar.
2022 sollten NFTs dann endgültig den Mainstream erreichen, so die Prognosen. Doch zuletzt wackelte der Markt. Sicherheitsprobleme, starke Preisschwankungen und die drastische Talfahrt der Kryptowährungen dämpften den NFT-Hype. So sollten Käufer stets das Kaufrisiko berücksichtigen. Gehen Nachfrage und Hype eines Objekts zurück, kann der NFT rapide an Wert verlieren.
Und: Dass ein NFT zum Kauf bereitsteht, garantiert noch kein tatsächliches Eigentumsrecht eines werthaltigen Gegenstands. Da prinzipiell jeder NFTs erstellen und verkaufen kann, sollten sich Käufer vorab gut über das Objekt und den potentiellen Wert informieren. Dass hier ein bislang vollkommen unregulierter Markt vorliegt, verdeutlich auch Michael Geike, Vorstand der Advanced Blockchain AG, im Podcast Handelsblatt Today.
Dass dabei auch Sicherheitslücken klaffen, ist nicht verwunderlich. So schafften es beispielsweise Hacker in China, Kopien (Tokens) von gestohlener Kunst zu verbreiten.
Lesen Sie dazu: NFT – Schrumpfendes Interesse an der Geldmaschine
Wer in Non-Fungible Token investieren möchte, benötigt den Zugang zu einer entsprechenden Plattform. Handelsplätze, auf denen man NFTs kaufen kann, sind unter anderem:
Gegenwärtig ist Opensea der größte Handelsplatz für digitale Kunst. In einer neuen Finanzierungsrunde sammelte das Start-up 300 Millionen Dollar ein – und wird aktuell mit 13,3 Milliarden Dollar bewertet.
Dabei erweitern sich bereits die Geschäftsfelder von NFT-Handelsplätzen. So entwickelt die US-Kryptobörse Kraken aktuell einen NFT-Marktplatz, an dem die Token als Kreditsicherheit verwendet werden können. Das teilte Kraken-Gründer Jesse Powell Ende Dezember der Nachrichtenagentur Bloomberg mit.
Da der Großteil der NFTs aktuell auf der Ethereum-Blockchain basiert, auf der zugleich die Kryptowährung Ether beruht, ist Letztere das bevorzugte Zahlungsmittel. Dementsprechend ist eine Ethereum-Wallet häufig die Voraussetzung für den Kauf und den Handel von NFTs.
Die Kryptowährung Ether müssen Nutzer wiederum über einen entsprechenden Onlinebroker oder eine Kryptoplattform erwerben, zum Beispiel Coinbase.
Beispiel: So funktioniert der Kauf von NFTs über Coinbase Wallet
Bei Coinbase, eine der größten Kryptoplattformen der Welt, funktioniert der NFT-Kauf über die hauseigene Wallet-App. Letztere ist ausschließlich als Mobile-App für Android- und iOS-Geräte verfügbar. Nach der Installation der Coinbase-Wallet-App muss diese mit einem Coinbase-Konto verbunden werden, in der Kryptowährungen gehalten werden können.
Im Anschluss an die Verknüpfung navigieren Sie in der Wallet-App zur Registerkarte „Handel“, um ETH gegen einen beliebiges NFT einzutauschen, der mit dem Ethereum-Standard „ERC-20-Token“ kompatibel ist. Tippen Sie auf „Coin wählen“, wählen Sie NFT und einen entsprechenden Handelsplatz aus, zum Beispiel Opensea. Geben Sie den ETH-Betrag ein, den Sie in NFT investieren möchten. Berücksichtigen sollten Sie dabei anfallende Transaktionsgebühren.
Erstveröffentlichung: 21. Januar 2022, 10:19 Uhr.
Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.
Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.
×
Kommentare (1)