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14.02.2022

12:00

Eine NFT kann alles sein, was sich tokenisieren lässt: Weit verbreitet sind unter anderem digitale Kunst, Musik, Videos und Sammelkarten. Reuters

NFT-Art

Eine NFT kann alles sein, was sich tokenisieren lässt: Weit verbreitet sind unter anderem digitale Kunst, Musik, Videos und Sammelkarten.

NFTs erstellen 2022

So erstellen und verkaufen Sie eigene Kunst als NFT

Von: Nele Höfler

Mit NFTs können nicht nur Anleger, sondern auch Künstler eine Menge Geld verdienen. Doch wie erstellt und verkauft man einen eigenen NFT? Das müssen Sie wissen.

NFT erstellen und verkaufen - das Wichtigste in Kürze

  • Im Internet gibt es viele verschiedene Handelsplätze, bei denen Künstler ihre Werke als NFT verkaufen können.
  • Auf vielen Marktplätzen können NFTs inzwischen kostenlos erstellt werden. Eine Gebühr fällt erst beim Verkauf an.
  • Grundsätzlich kann jeder NFTs erstellen.
  • Um einen NFT zu verkaufen, braucht man eine Krypto-Wallet und einige Coins.
NFT als Geldanlage

Im vergangenen Jahr haben Non-Fungible Token (NFTs) dank rasanten Wachstums den Mainstream erreicht: Experten der US-Bank Goldman Sachs schätzten das Marktvolumen im Oktober 2021 auf 17 Milliarden Dollar. 2020 waren es der Marktforschungswebsite Nonfungible.com zufolge noch rund 340 Millionen Dollar.

Für 2022 sagen Experten der Technologie den endgültigen Durchbruch voraus. Doch es gibt auch kritische Stimmen: Sie warnen vor einer riesigen Spekulationsblase. Käufer und Verkäufer sollten sich des Risikos bewusst sein: Gehen Nachfrage und Hype eines Objekts zurück, kann der NFT rapide an Wert verlieren.

Aus Investorensicht ermöglichen NFTs hingegen eine ganz neue Vermögensklasse. Das macht die digitalen Eigentumszertifikate, die auf der Blockchain-Technologie basieren, auch für Künstler immer interessanter. Wo man NFTs kaufen kann, ist Krypto-Fans bekannt. Doch wie erstellt und verkauft man einen eigenen NFT? Worauf Sie beim Erstellen und Verkaufen von NFTs achten sollten.

Wie stehen die Chancen, tatsächlich einen NFT zu verkaufen?

69 Millionen Dollar erzielte die Collage „Everydays: The first 5000 Days“ des Künstlers Mike Winklemann bei einer Auktion im vergangenen Jahr. Es ist der teuerste je verkaufte NFT. Von großen Summen wie dieser sollte man sich nicht täuschen lassen: Nicht jeder NFT wird zu Höchstpreisen verkauft – eine ganze Menge findet gar keinen Käufer. Der Markt für jene NFTs, die für hohe Summen verkauft werden, ist bislang einer vergleichsweise kleinen Gruppe vorbehalten.

Ein Team von Forscherinnen und Forschern hat im Oktober einen Bericht in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass der durchschnittliche Verkaufspreis von 75 Prozent der NFTs unter 15 Dollar liegt. Nur ein Prozent der NFTs erzielte im Untersuchungszeitraum zwischen Juni 2017 und April 2021 Preise von über 1594 Dollar.

Darüber hinaus sind nur zehn Prozent der Händler für 85 Prozent aller Transaktionen verantwortlich. Und obwohl Kunst-NFTs derzeit besonders viel öffentliche Aufmerksamkeit erhalten, machen sie nur zehn Prozent des Marktes aus. Der Anteil digitaler Sammlerstücke wie beispielsweise Baseball-Sammelkarten oder NFTs, die in Videospielen genutzt werden, ist wesentlich höher.

Bekannte Künstler haben es leichter als Anfänger. Sie haben bereits Fans und Abnehmer für ihre analoge Kunst, die ihnen in den digitalen Bereich folgen. Kluge Mindestpreise und eine gekonnte Marketingstrategie können helfen, Käufer zu finden.

NFTs: Wo liegen die Vorteile für Künstler?

NFTs dienen dazu, Eigentum an digitalen sowie materiellen Gütern zu sichern. Künstler können ihre Werke somit weltweit direkt anbieten. So können sie Auktionshäuser und Galeristen umgehen, die von Käufern einen Aufschlag auf den Versteigerungspreis verlangen.

Zusätzlich können die Ersteller von NFTs von einem Weiterverkauf profitieren. In dem Fall programmieren Designer in die Blockchain ihrer Werke automatische Tantiemen ein. Wird der NFT weiterverkauft, erhält der Künstler automatisch einen bestimmten Prozentsatz des Verkaufspreises.

NFT selbst erstellen: Was sind die Voraussetzungen?

Jeder kann einen NFT erstellen, dazu braucht es keine Reputation als Künstler. Voraussetzung ist, dass Sie die Eigentumsrechte an dem Kunstwerk halten, das Sie in Form eines NFTs verkaufen wollen.

Sie brauchen zudem eine Krypto-Wallet und einige Coins, um Gebühren zu bezahlen und schließlich auch Kryptowährungen als Bezahlung zu erhalten, wenn der NFT verkauft wird. Da die meisten NFTs auf der Blockchain Ethereum basieren, empfiehlt es sich, Ether zu kaufen.

Anbieter und Handelsplätze: Wo kann man NFTs verkaufen?

Wer Non-Fungible Tokens verkaufen möchte, benötigt Zugang zu einer entsprechenden Plattform. Zu den bekanntesten und nutzerfreundlichsten Handelsplätzen, auf denen man NFTs verkaufen kann, gehören unter anderem:

Anders als bei den anderen NFT-Marktplätzen kann bei Super Rare nicht jeder NFTs anbieten. Hier müssen sich Künstler bewerben. Eine Jury entscheidet, welche Künstler auf die Whitelist kommen.

Kosten und Gebühren: Lassen sich NFTs kostenlos erstellen?

Auch über die Kosten und Gebühren sollten sich Künstler im Vorfeld genau informieren. Die Gebühren unterscheiden sich von Plattform zu Plattform. Auf vielen Marktplätzen können NFTs inzwischen kostenlos erstellt werden. Dazu zählt Opensea. Das Angebot und die Konkurrenz auf der Plattform sind dementsprechend hoch. Gleichzeitig erreichen NFTs dort aber auch ein breites Publikum.

Zwar fällt beim Erstellen des NFTs keine Gebühr an. Wird der NFT aber verkauft, berechnet das Unternehmen eine Service-Gebühr von 2,5 Prozent des Verkaufspreises.

Der Grund: Anstatt Daten direkt nach der Erstellung auf der Blockchain zu speichern, werden NFTs beim Kauf geprägt. Diesen Prozess bezeichnet man auch als „Minting“. Der Käufer zahlt die Gasgebühr also beim NFT-Kauf.

Was sind Gasgebühren?

Gasgebühren oder auf Englisch „Gas fees“ sind die Transaktionsgebühren der Ethereum-Blockchain. „Gas“ ist eine kleine Menge an Ether. Die Höhe der Gebühren variiert. Sie wird entsprechend durch Angebot und Nachfrage festgelegt. Je mehr Transaktionsanfragen gestellt werden, desto höher die Gebühren. Auch die Höhe der Rechenleistung, die für die Transaktion benötigt wird, ist ein entscheidender Faktor.

Welche Blockchains unterstützen NFTs?

Einige der beliebtesten Blockchains, die NFTs unterstützen, sind:

  • Ethereum
  • Solana
  • Binance Smart Chain
  • Flow von Dapper Labs
  • Tron
  • Tezos
  • Kosmos
  • EOS
  • WAX
  • Polkadot

Die meisten NFT-Prägungen erfolgen jedoch auf der Ethereum-Blockchain.

Anleitung: In drei Schritten zum eigenen NFT

1. Kunst schaffen

Ein NFT kann alles sein, was sich tokenisieren lässt. Neben digitalen Kunstwerken können also auch analoge Kunstwerke, Musik, Videos oder Sammelkarten als NFT verkauft werden. Bei den wertvollsten NFTs handelt es sich derzeit jedoch um digitale Kunstwerke.

Zum Erstellen digitaler Kunst ist keine spezielle Software oder App erforderlich. Je nachdem, um welche Art von Kunstwerken es sich handelt, kann von Grafik- und Bildbearbeitungssoftware bis hin zu Video-, Audio- und 3D-Programmen alles verwendet werden. Künstler können NFT-Art also mit Android und iOS sowie auf dem Handy, Laptop oder PC anfertigen. Um aus analogen Werken NFTs zu erstellen, müssen die Gegenstände fotografiert oder eingescannt werden.

Weniger künstlerisch begabte NFT-Interessierte können einen Designer über Online-Marktplätze wie fiverr oder Upwork für die Gestaltung ihrer NFTs beauftragen.

Tipp: Die meisten erfolgreichen NFTs sind Teil einer Sammlung. Viele Künstler erstellen deshalb gleich eine ganze Kollektion und keinen eigenständigen NFT. Eine Sammlung besteht aus einem Basischarakter mit verschiedenen Attributen.

Die bekannteste NFT-Sammlung ist der Bored Ape Yacht Club. Die Sammlung besteht aus über 10.000 NFTs - alle zeigen gelangweilte Affen. Doch jeder Affe trägt andere Accessoires und ist vor einem anderen Hintergrund abgebildet.

2. NFT erstellen

Als Nächstes sucht sich der Künstler einen Marktplatz aus, auf dem das Kunstwerk in einen NFT umgewandelt wird, um es für den Verkauf anzubieten. Der Prozess wird auch als „Prägung“ oder „Minting“ bezeichnet. Einmal geprägt, ist es unmöglich, die auf der Blockchain gespeicherte Datei zu bearbeiten.

Neben den anstehenden Gebühren der einzelnen Plattformen sollten sich die Designer auch über Vorgaben der Marktplätze informieren. Etwa, was die zugelassenen Dateiformate und -größen betrifft.

Anschließend wird die Datei auf der Plattform hochgeladen. In einer Art Steckbrief versorgt der Künstler Kaufinteressierte mit weiteren Informationen. Neben einem Namen braucht der NFT auch eine Beschreibung. Dort kann zum Beispiel die Entstehungsgeschichte des NFTs beschrieben werden. Bei einigen Marktplätzen können Künstler dem NFT außerdem Zusatzmaterial wie etwa eine persönliche Grußbotschaft an den Käufer hinzufügen.

Sind alle Informationen vorhanden, haben Sie den NFT erfolgreich erstellt. Nur kaufen kann den NFT noch niemand.

3. NFT verkaufen

Damit Ihr NFT Käufern angezeigt wird, müssen Sie ihn zum Kauf anbieten. Hierfür klicken Sie auf „Verkaufen/Sell“. Jetzt müssen Sie sich entscheiden, welche Token als Zahlungsmittel akzeptiert werden und ob Sie Ihren NFT zum Festpreis oder via Auktion verkaufen möchten. Entscheiden Sie sich für eine Auktion, müssen Sie ein Mindestgebot festlegen.

Auch der Prozentsatz, den der Künstler erhält, wenn der NFT den Besitzer wechselt, wird hier festgelegt. Ist der Prozess abgeschlossen, kann das Publikum auf dem NFT-Marktplatz auf die NFTs aufmerksam gemacht werden. Jetzt wird auf ein Kaufangebot gewartet.

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