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27.11.2020

06:00

Scope Awards

Alles auf Wachstum: Das sind die Sieger bei den Aktien- und Mischfonds

Von: Anke Rezmer

Für Fondsmanager mit Aktienfonds kommt es vor allem auf Wachstum an. Viele setzen auf Tech-Werte zeigen die Scope-Gewinner in dieser Kategorie.

Anlageprofis setzen auf Tech-Unternehmen aus den USA, aber auch aus China. dpa

Aktien

Anlageprofis setzen auf Tech-Unternehmen aus den USA, aber auch aus China.

Frankfurt Ohne Technologie und Digitalisierung kommt keiner der prämierten Aktien- und Mischfonds aus – auf Anteilscheine von Unternehmen mit besonderen Wachstumschancen setzen sie allesamt, dort machen ihre Fondsmanager die größten Renditechancen aus. In vielen Portfolios finden sich daher bekannte Tech- und Internetriesen aus den USA, aber auch aus China, die in diesem bewegten Börsenjahr die Liste der Kursgewinner anführen.

Die Analysten des Fondsratinghauses Scope haben insgesamt 4500 Fonds aus den wichtigsten Anlageklassen auf Herz und Nieren geprüft. Wer im Konkurrenzvergleich nach Rendite überzeugt, das Verlustrisiko im Rahmen hält und ein solides, stabiles Fondsmanagement vorweist, hat gute Chancen, aufs Treppchen zu gelangen. In der wichtigen Anlageklasse Aktienfonds gibt es fünf Auszeichnungen, dazu eine bei Mischfonds mit verschiedenen Wertpapierarten. Die Sieger der wichtigsten Anlageklassen im Überblick.

Aktien Deutschland

Christian von Engelbrechten managt den „Fidelity Funds German Equity“ seit neun Jahren – mit Erfolg: Zum dritten Mal in Folge gewinnt der Fonds in dieser Kategorie. Im Rating des Analysehauses, das neben der risikogewichteten Rendite auch qualitative Faktoren zur Anlagestrategie und Stabilität des Fondsmanagements misst, hat der Fonds die höchste Punktzahl aller nominierten Fonds erreicht.

Der Manager des Hauses mit US-Wurzeln hat seinen gut eine Milliarde Euro schweren Fonds vorsichtig aufgestellt, auch wenn er zuletzt nicht alle Kurschancen etwa bei den zyklischen Aktien genutzt hat. In seinem konzentrierten Portfolio setzt er aktuell auf rund 45 Aktien, am liebsten von Firmen mit einer strukturellen Wachstumskomponente – also mit gesunden Bilanzen und Wettbewerbsvorteilen, überdurchschnittlicher Kapitalrendite und Gewinnwachstum.

Firmen aus dem Gesundheitssektor machen knapp ein Viertel des Fondsvermögens aus, die Branchen Verbrauchsgüter, Finanzunternehmen und IT je rund 15 Prozent. Zu seinen Schwergewichten zählt etwa der Softwarekonzern SAP, dem er ein gutes, stabiles Wachstumspotenzial zuspricht.

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Infineon besticht für ihn durch seine starke Position als Autozulieferer für E-Mobilität und autonomes Fahren. Der Fonds weist kurzfristig nicht die höchste Rendite auf, da zuletzt konjunktursensible Aktien aufgeholt haben. Über fünf Jahre liegt er bei Rendite und Wertschwankung mit ganz vorn, allerdings belasten relativ hohe Gebühren von knapp zwei Prozent den laufenden Ertrag.

Aktien Europa

Geoffroy Goenen legt in seinem „Candriam Equities L Europe Innovation“ viel Wert auf „Qualität und Innovation“, wie die Scope-Analysten konstatieren. Der Fondsmanager des Anbieters Candriam mit Zentrale in Brüssel, der zum US-Anbieter New York Life Investments gehört, zählt mit fast 20 Prozent Wertzuwachs über ein Jahr und gut zehn Prozent trotz einer unterdurchschnittlichen Wertschwankung über fünf Jahre zu den „besten seiner Klasse“, lobt Scope.

Seine Aktienauswahl und sein auf 55 Aktien konzentriertes Portfolio überzeugte die Analysten: So setzt auch er stark auf die Sparten IT und Gesundheit sowie Industrie. Zu den wichtigsten Positionen im gut eine Milliarde Euro schweren Fonds gehören der schwedische Messtechnik- und Softwareanbieter Hexagon, der französische Softwareentwickler Dassault Systèmes wie auch das Diagnostikunternehmen Biomérieux aus Frankreich. Auch Candriam verlangt mit knapp zwei Prozent laufenden Gebühren überdurchschnittlich viel.

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Aktien Welt

Kristian Heugh lässt die Konkurrenz hinter sich. Mit seinem „MS INVF Global Opportunity“ weist er eine herausragende Performance über den Zeitraum von einem Jahr von 42 Prozent aus, über fünf Jahre sind es knapp 23 Prozent. Der gut 16 Milliarden Dollar schwere Fonds des US-Hauses Morgan Stanley Investment Management trägt seit fünf Jahren ein Spitzenrating bei Scope. Heugh hat die Jury mit seiner Einzeltitelauswahl und seiner pointierten Strategie mit 38 Unternehmen überzeugt.

Der Fondsmanager setzt nach eigener Angabe auf Unternehmen, die „nachhaltige“ Wettbewerbsvorteile aufweisen, die zu überdurchschnittlichem Unternehmenswachstum und Ertrag führen. Dabei setzt der Manager stark auf Digitalisierung: Er hat ein Drittel in IT investiert, ein Viertel in Konsum und 14 Prozent in Kommunikationsdiensten.

Gut 60 Prozent der Unternehmen stammen aus den USA, 16 Prozent aus der Region Asien-Pazifik. Der bereits mehrfach prämierte Manager hält in seinem Portfolio alles, was in der digitalen Tech-Welt Rang und Namen hat, wie Amazon oder die Google-Mutter Alphabet, Mastercard, Uber oder Zoom.

Aktien Emerging Markets

Leon Eidelman und Austin Forey sind China-Fans. Satte 45 Prozent machen Aktien des Landes in ihrem „JPM Emerging Markets Equity“ aus. Der Fonds des US-Anbieters JP Morgan Asset Management hat nicht nur die höchste Punktzahl aller Nominierten im Scope-Rating erzielt, wie die Analysten loben.

Die Fondsmanager schaffen auch die beste jährliche Rendite über fünf Jahre im Konkurrenzvergleich bei mittlerer Wertschwankung. Auch sie mögen vor allem Aktien von Unternehmen, die ein stabiles, hohes Wachstum schaffen. Diese finden sie außer in China vor allem in Indien und Taiwan. Aus den bevorzugten Branchen zyklische Konsumgüter, IT und Telekommunikation haben viele Aktien einen Tech-Touch wie Alibaba, Tencent, Samsung und Meituan Dianping.

Mischfonds Welt flexibel

Flexible Mischfonds treten mit dem Anspruch an, eine einfache Vermögensverwaltung in einem Produkt zu bieten. Das Team des Vermögensverwalters Jens Ehrhardt aus München investiert im „DJE Alpha Global PA“ breit in 100 Einzelaktien und bis zu 30 Unternehmensanleihen, die die Fondsmanager relativ gleich im Fonds gewichten.

Die Investmententscheidungen werden nach Empfehlung der DJE-Analysten getroffen. Die Scope-Jury überzeugten neben einer „langen Erfolgsbilanz“ der disziplinierte Ansatz, attraktive Einzelwerte zu suchen, und der nahezu vollständig digitalisierte Anlageprozess des Fonds. Ehrhardt hängte alle Konkurrenten in den vergangenen zwölf Monaten ab.

Aktuell besteht der Fonds zu 78 Prozent aus Aktien, zu gut 17 Prozent aus Anleihen, der Rest ist in liquiden Mitteln geparkt. Nach Sektoren dominieren Technologiewerte mit knapp einem Viertel und auch Einzelhandel, Industrie und Gesundheitswesen mit jeweils rund sieben Prozent. Die wichtigsten Aktien sind Apple, Alibaba, Microsoft, Amazon, Tencent, Alphabet, Paypal und Vestas, aber auch Nestlé.

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