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12.01.2023

09:30

Apotheker- und Ärztebank

Apobank verliert Vorstandsmitglied Alexander Müller

Von: Elisabeth Atzler

Alexander Müller wird Chef der Volksbank in Offenburg. Damit hat die Apotheker- und Ärztebank ihren Vorstand binnen gut eines Jahres komplett ausgetauscht.

Der Firmenkundenvorstand verlässt die Apobank Ende Juni auf eigenen Wunsch. Apobank

Alexander Müller

Der Firmenkundenvorstand verlässt die Apobank Ende Juni auf eigenen Wunsch.

Frankfurt Die Apotheker- und Ärztebank (Apobank) kommt nicht zur Ruhe. Sie verliert erneut ein Vorstandsmitglied. Firmenkundenvorstand Alexander Müller verlässt die Apobank Ende Juni auf eigenen Wunsch, wie das Geldhaus am Donnerstagmorgen mitteilte. Der 49-Jährige wird Vorstandsvorsitzender der Volksbank in Offenburg und Villingen-Schwenningen, die zu den größten Volksbanken in Deutschland gehört.

Die Apobank hat kürzlich angekündigt, die Vermögensverwaltung deutlich auszubauen. Müllers Ressort, Großkunden und Märkte, wird weniger wichtig. In Finanzkreisen hieß es, der Firmenkundenvertrieb werde mit dem Vertrieb für Privatkunden verschmolzen.

Es ist bereits der vierte Wechsel seit Amtsantritt von Vorstandschef Matthias Schellenberg im Frühjahr 2022 – ungewöhnlich viel. Aus der Zeit vor Schellenbergs Start gehört damit bald niemand mehr dem Apobank-Vorstand an.

Erst vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass Holger Wessling, zu dem Zeitpunkt zuständig für Finanzen und IT, im Sommer den Vorstandsvorsitz der Sparkasse Rhein-Nahe übernimmt.

Mitte September war Privatkundenchefin Jenny Friese abrupt ausgeschieden. Der plötzliche Weggang deutet auf große Verwerfungen innerhalb des Führungsgremiums hin. Friese gehörte erst seit Anfang 2021 dem Apobank-Vorstand an, seit Mai vergangenen Jahres leitete die frühere Commerzbank-Managerin das Privatkundengeschäft. Ihr Ressort übernahm Schellenberg.

Apobank kämpft schon länger mit Problemen

Auch der frühere Risikochef Eckhard Lüdering hat das Geldhaus verlassen. Er hatte Schellenberg einen Interessenkonflikt vorgeworfen. Dabei ging es um die Rolle der Beratungsfirma BCG, die seit rund drei Jahren durch die Apobank beauftragt ist. Ein Gutachten, das der Apobank-Aufsichtsrat beauftragt hatte, entlastete Schellenberg.

Neu im Apobank-Vorstand sind seit Jahresbeginn Sylvia Wilhelm und Thomas Runge. Wilhelm kam von der Volkswagen Bank zur Apobank, sie leitet das Risikoressort. Thomas Runge, zuvor bei HSBC Trinkaus & Burkhardt, ist unter anderem für die IT zuständig.

Die Apobank, nach dem Spitzeninstitut DZ Bank die zweitgrößte Genossenschaftsbank in Deutschland, kämpft seit Längerem mit Problemen: Dem Kreditinstitut gelang es zuletzt nicht, die Möglichkeiten, die in dem Geschäftsmodell stecken, zu heben – vor allem mit Blick auf die Vermögensverwaltung. Die Kundinnen und Kunden der Apobank gelten als wesentlich attraktiver als die einer durchschnittlichen Sparkasse oder anderer Genossenschaftsbanken.

Schon 2020 war ein unruhiges Jahr bei der Apobank gewesen, weil die Umstellung ihrer IT pannenreich verlief. Der Wechsel auf den IT-Dienstleister Avaloq ab Pfingsten 2020 war zunächst in Teilen missglückt. Im Zuge der Migration liefen unter anderem Überweisungen und andere einfache Bankdienstleistungen nicht reibungslos.

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