Reuter wird zum 1. Januar 2024 auf Helmut Schleweis folgen. Dieser bescheinigt Reuter die „notwendige breite Erfahrung“ für die neue Aufgabe.
Ulrich Reuter
Der neue Präsident des DSGV führt seit etwa zwei Jahren die bayrischen Sparkassen.
Bild: IMAGO/Stephan Görlich
Berlin Bayerns Sparkassenpräsident Ulrich Reuter wird im Januar 2024 Chef der bundesweiten Lobby-Gruppe DSGV. Der 60-Jährige sei von den Mitgliedern einstimmig für eine sechsjährige Amtszeit zum Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands gewählt worden, teilte der DSGV am Montag mit.
"Vor uns liegen anspruchsvolle Jahre voller Veränderungen", sagte Reuter. "Ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, unsere erfolgreiche Gruppe weiter nachhaltig, zukunftsfähig und schlagkräftig zu positionieren." Der promovierte Jurist ist seit 2021 Präsident des bayerischen Sparkassenverbands und löst im DSGV-Job Helmut Schleweis ab, der seit 2018 die Interessen der Sparkassen im politischen Berlin vertrat.
Reuter bringe "die notwendige breite Erfahrung, eine klare Wertvorstellung und die für die Aufgabe wichtige Mischung aus Durchsetzungs- und Ausgleichsfähigkeit mit", sagte der 68-jährige Schleweis. Interesse am DSGV-Spitzenjob wurde auch der Chefin des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe, Liane Buchholz, nachgesagt. Sie stellte dazu jedoch kürzlich klar: "Ich stehe für das Amt nicht zur Verfügung."
Die Chefs der regionalen Sparkassenverbände hatten Reuter für den Posten vorgeschlagen, was wiederum bei den Kommunen auf Kritik stieß. Diese sind an der Wahl des DSGV-Präsidenten beteiligt, hatten sich aber nicht genug eingebunden gefühlt.
Reuter war von 1993 bis 2001 für die Deutsche Bank tätig. Von 2002 bis 2020 war er Landrat des Landkreises Aschaffenburg. Mit dem Wechsel in die Hauptstadt müsste er sich noch mehr mit der Zukunft und stärkeren Kooperation der Landesbanken auseinandersetzen. Zusammenschlüsse von Landesbanken in den nächsten Jahren sieht er eher nicht, wie er wiederholt betont hat.
Schleweis wirbt seit Jahren für ein Spitzeninstitut im öffentlich-rechtlichen Lager, stößt damit aber auch in den eigenen Reihen auf Widerstand. Kern eines solchen Geldhauses könnte eine Verzahnung der sparkasseneigenen DekaBank mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sein. Die Gespräche über eine Fusion beider Institute liegen aber derzeit auf Eis.
“Ulrich Reuter bringt die notwendige breite Erfahrung, eine klare Wertvorstellung und die für die Aufgabe wichtige Mischung aus Durchsetzungs- und Ausgleichsfähigkeit mit”, so Schleweis. “Mit seiner Offenheit für Neues wird er die Gruppe erfolgreich führen.”
Zum DSGV gehören 359 Sparkassen, sechs Landesbank-Konzerne, die DekaBank, die Deutsche Leasing, acht Landesbausparkassen, neun Erstversicherergruppen der Sparkassen, sowie viele weitere Finanzdienstleistungs- und andere Verbundunternehmen mit rund 300.000 Beschäftigten.
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