PremiumDem Handelsblatt liegen Marsaleks Textnachrichten der vergangenen Wochen vor. Sie legen eine neue Perspektive auf Wirecards Crash offen – und mögliche Fluchtrouten.
Jan Marsalek
Nach dem Ex-COO von Wirecard wird gesucht.
Bild: Wirecard
Frankfurt Womöglich hat er geahnt, was kommen würde. Am 5. Juni 2020, einem Freitag, zwei Wochen vor Wirecards Absturz, kauft Jan Marsalek ein neues Smartphone. „Meine neue Nummer“, schreibt er um 16.30 Uhr einem Vertrauten. „Privat. Nicht Firma.“ Der Österreicher gilt als möglicher Organisator des mutmaßlichen Milliardenbetrugs bei Wirecard. Über zwölf Milliarden Euro an Börsenwert wurden beim Absturz des Zahlungsdienstleisters aus Aschheim bei München vernichtet und 1,9 Milliarden Euro an Konzernvermögen wahrscheinlich erfunden, viele Geschäftsbeziehungen gefälscht.
Laut dem langjährigen Bilanzprüfer EY gibt es Anzeichen für einen „aufwendigen und ausgeklügelten Betrug“ unterschiedlichster Parteien „rund um die Welt“.
Viele Fäden laufen bei einem Mann zusammen: Marsalek, Ex-Asienvorstand, Herrscher über das undurchsichtige Drittpartnergeschäft. Am Sonntag nach dem großen Crash schreibt er im Messenger Telegram: „Einer muss Schuld haben, und ich bin die naheliegende Wahl.“
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