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04.02.2022

10:07

Fintech

150 Millionen Euro Verlust: N26 schneidet 2020 schlechter ab als bisher bekannt

Von: Elisabeth Atzler

Bislang hatte die Berliner Neobank einen Verlust von 110 Millionen Euro mitgeteilt. Der allerdings bezieht sich allein auf das europäische Kerngeschäft.

Die Berliner Smartphone-Bank N26 hat 2020 einen Verlust von 150 Millionen Euro eingefahren. Zahlen für 2021 sind noch nicht bekannt. Andreas Pein/laif

Büro von N26

Die Berliner Smartphone-Bank N26 hat 2020 einen Verlust von 150 Millionen Euro eingefahren. Zahlen für 2021 sind noch nicht bekannt.

Frankfurt Die Berliner Smartphonebank N26 weist für Jahr 2020 einen Verlust von knapp 151 Millionen Euro aus. Das teilte das Finanz-Start-up am Donnerstagnachmittag mit. Die Zahlen für 2021 sind noch nicht bekannt.

Bisher hatte N26 für 2020 einen Verlust in Höhe von 110 Millionen Euro öffentlich gemacht. Die Summe bezieht sich auf das europäische Kerngeschäft. Hinzu kommt ein Minus von rund 40 Millionen Euro aus anderen Märkten. Details dazu nannte die Firma nicht.

Für 2019 hatte N26 bereits ein negatives Ergebnis von 217 Millionen Euro gemeldet – in diesem Fall für das gesamte Unternehmen. Damals hatte das Start-up viel Geld in den Ausbau des Geschäfts in Großbritannien gesteckt und in den Markteintritt in den USA investiert. Aus beiden Märkten hat sich die Firma inzwischen zurückgezogen.

N26 ist mit einer Bewertung von fast acht Milliarden Euro das zweitwertvollste Start-up in Deutschland. Schon vor einem Jahr hatte die Smartphone-Bank eigenen Angaben zufolge sieben Millionen Kunden, inzwischen dürften es deutlich mehr sein. Das Unternehmen wurde 2013 von Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründet, die N26 als Co-Chefs führen.

Finanzaufsicht beschränkt Kundenwachstum

Im Jahr 2020 steigerte N26 das Zins- und Provisionsergebnis deutlich gegenüber dem Vorjahr, wobei der Provisionsüberschuss – anders als bei traditionellen Banken – deutlich höher ist. Für N26 ist besonders wichtig, dass Kundinnen und Kunden ihre Karte, eine Debit-Mastercard, häufig zum Bezahlen einsetzen. Geldhäuser kassieren dabei eine Gebühr von den Händlern. Zudem sank der Aufwand 2020.

N26 hat im Oktober fast 800 Millionen Euro frische Mittel von Investoren erhalten, was die Bewertung nach oben schießen ließ. Allerdings gab es zuletzt eine Reihe schlechter Nachrichten für das Unternehmen. Mehrere Führungskräfte haben das Start-up verlassen.

Ende Januar wurde bekannt, dass einige Kunden in Frankreich gegen N26 klagen. Sie werfen der Bank vor, Konten abrupt geschlossen und dort liegende Summen blockiert zu haben. Im November hatte N26 den Rückzug aus den USA bekannt gegeben.

Vor allem aber ringt N26 mit Auflagen der Finanzaufsicht Bafin, die Defizite im Risikomanagement bemängelt. Die Bafin ordnete im Herbst an, das N26 das Kundenwachstum auf 50.000 Neukunden monatlich beschränken muss und entsandte einen Sonderbeauftragten.

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