Die Kryptobörse Coinbase wirbt künftig unter anderem auf den Banden des Bundesligisten. Doch die Partnerschaft ist zunächst bis Ende Juni dieses Jahres befristet.
Stadion des Bundesligisten Borussia Dortmund
Auf den Werbebanden ist künftig auch das Coinbase-Logo zu sehen.
Bild: IMAGO/Kirchner-Media
Frankfurt Coinbase verkündet sein erstes Engagement im Fußball: Die Kryptobörse ist neuer Partner des Bundesligisten Borussia Dortmund (BVB). Die Partnerschaft besteht zwar bereits seit Juli des vergangenen Jahres – bislang wurde jedoch eher zurückhaltend agiert.
So seien Coinbase-Anzeigen etwa auf den Videoleinwänden während der Heimspiele im Stadion gelaufen, sagte Coinbase-Europachef Daniel Seifert dem Handelsblatt. Zudem gab es nach eigenen Angaben Workshops zum Thema Krypto für BVB-Mitarbeiter.
Nun wird die Partnerschaft vertieft: Mit dem Start der Bundesliga nach der Winterpause werden die Werbung im Stadion sowie Promotions auf allen Marketingkanälen des BVB ausgebaut, so Seifert. Dazu zählt unter anderem auch Bandenwerbung im Signal-Iduna-Park, der Spielstätte des BVB, Deutschlands größtem Fußballstadion.
Zunächst ist die Partnerschaft bis Ende Juni dieses Jahres befristet. „Die Branche ist hochspannend, aber noch neu. Wir wollen uns deshalb die Flexibilität offenhalten“, sagte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer.
Flexibilität, die durch die Kryptokrise im vergangenen Jahr noch wichtiger geworden sein dürfte. Nicht nur die extremen Kursverluste haben viele Anleger verschreckt, Kryptoplattformen wie FTX, Celsius und Voyager sperrten kurz vor ihrer Pleite den Kunden auch den Zugang zu ihren Konten. Die Vertrauenskrise ist tief.
Der BVB sei in diesem Umfeld bewusst sehr sorgsam vorgegangen und wählerisch gewesen, sagte Cramer. „Als börsennotierter Verein haben wir uns besondere Anforderungen auferlegt. Die Bafin-Lizenz von Coinbase war eine Grundvoraussetzung für eine Kooperation“, so der BVB-Geschäftsführer.
Das Logo der Coinbase-App
Die Kryptobörse ist neuer Partner des Bundesligisten Borussia Dortmund.
Bild: dpa
Dass die Partnerschaft erst jetzt, lange nach dem Start, bekannt gegeben wird, ist ein weiteres Indiz dafür, dass beide Parteien im aktuellen Marktumfeld umsichtig agieren wollen. Denn auch Coinbase bekommt die Krise zu spüren.
Das Unternehmen mit Sitz in San Francisco gab in der vergangenen Woche bekannt, 950 Stellen zu streichen, was knapp 20 Prozent der Belegschaft entspricht. CEO und Mitgründer Brian Armstrong teilte in einem Blogpost mit, die Kryptobörse wolle ihre Kosten im ersten Quartal dieses Jahres um 25 Prozent senken.
Coinbase war Mitte 2021 das erste Unternehmen, das eine Lizenz zur Verwahrung und zum Eigenhandel von Kryptowährungen von der deutschen Finanzaufsicht erhalten hat. Mittlerweile gibt es insgesamt fünf Firmen mit einer Kryptoverwahrlizenz. Coinbase will durch die Partnerschaft mit dem BVB seine Bekanntheit im deutschsprachigen Raum weiter steigern.
Wie viel der BVB von Coinbase für das Sponsoring erhält, wollten beide Parteien nicht sagen. „Wir sind nicht auf das verlockendste Angebot eingestiegen, für uns stand Verlässlichkeit im Vordergrund“, betonte Cramer.
Die Kryptobranche ist schon seit einigen Jahren im Profisport aktiv. Die Kryptohandelsplattform Crypto.com zählte etwa zu den Sponsoren der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Zu den BVB-Partnern gehört bereits seit einigen Jahren die Kryptobörse Bybit, allerdings für den asiatischen Raum. Coinbase wirbt in den USA bereits in anderen Sportarten wie der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA sowie der Football-Liga NFL.
Im April oder Mai wollen Coinbase und der BVB eine Entscheidung über die weitere Zusammenarbeit treffen. Das erste Zwischenfazit nach sechsmonatiger Partnerschaft fällt jedenfalls positiv aus. Seifert spricht von einem „Glücksfall“, auch Cramer zeigt sich bislang „sehr zufrieden“.
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