Die Großbank ist besonders stark in Russland engagiert. In einem Extrem-Szenario würde die Kapitalquote von Unicredit auf 13 Prozent sinken.
Unicredit
Im vergangenen Jahr trug Russland rund 180 Millionen Euro zum Gewinn von Unicredit bei.
Bild: dpa
Mailand, Paris Eine vollständige Abschreibung des Russland-Geschäfts würde die italienische Großbank Unicredit mit mehreren Milliarden Euro belasten. Das zweitgrößte italienische Geldhaus bezifferte die Kosten für einen solchen Schritt am Mittwoch mit rund 7,4 Milliarden Euro. Die Muttergesellschaft der deutschen HypoVereinsbank gehört zu den europäischen Geldhäusern, die besonders stark in Russland engagiert sind.
Aber selbst in einem Extrem-Szenario, in dem die Russland-Verbindungen auf null heruntergefahren würden, könne das Geldhaus die für 2021 in Aussicht gestellte Bar-Dividende zahlen, erklärte Unicredit. Die Unicredit-Aktie lag am Mittwoch im Börsenhandel mit rund acht Prozent im Plus.
Eine vollständige Abschreibung des Russlands-Geschäfts hätte zur Folge, dass die Kapitalquote des Geldhauses auf knapp über 13 Prozent sinken würde, erläuterte die Bank. Ende 2021 wies sie eine Kapitalquote von 15,03 Prozent aus. Unter der Voraussetzung, dass diese Schlüsselkennzahl für die Finanzstärke bei über 13 Prozent bleibe, plant das Geldhaus weiterhin, eigene Aktien im Umfang von bis zu 2,58 Milliarden Euro zurückzukaufen.
„Obwohl wir dieses Extremszenario nicht als Basisszenario betrachten, gehen wir bei unseren Ausschüttungen umsichtig und nachhaltig vor“, erklärte Unicredit. Das Geldhaus will vierteljährlich über die möglichen Auswirkungen informieren.
Unterdessen teilte das französische Geldhaus BNP Paribas mit, ihr Gesamtengagement in Russland und in der Ukraine sei relativ begrenzt und liege bei rund drei Milliarden Euro. Die Aktivitäten dort seien in hohem Maße abgesichert. Die Bank kündigte zudem an, sie halte an ihren Finanzzielen für 2025 fest.
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