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28.11.2022

16:39

Kryptowährungen

Fondsveteran Mark Mobius erwartet weitere Bitcoin-Rücksetzer in Richtung 10.000 Dollar

Von: Michael Maisch

Die Krise der Kryptowährungen spitzt sich zu. Zur Pleite der Börse FTX kommt jetzt noch die Angst vor den Unruhen in China.

Der prominente Investor hält Investments in Bitcoin für „zu gefährlich“. Bloomberg/Getty Images

Mark Mobius

Der prominente Investor hält Investments in Bitcoin für „zu gefährlich“.

Frankfurt Die spektakuläre Pleite der Kryptobörse FTX Mitte November hat die gesamte Branche erschüttert. Doch glaubt man dem prominenten Fondsmanager Mark Mobius, dann könnte der massive Kursrutsch der ältesten und größten Kryptowährung Bitcoin noch deutlich weiter gehen.

Mobius erwartet, dass der Bitcoin vor allem aufgrund der durch den FTX-Skandal ausgelösten Verwerfungen in Richtung 10.000 Dollar fällt. Das wäre ein Minus von weiteren 40 Prozent ausgehend vom aktuellen Niveau.

Damit würde die Kryptowährung zurück auf ihre Tiefs aus dem Frühjahr 2020 nach dem Ausbruch der Covidpandemie fallen. Zwischenzeitlich – im November 2021 – war der Bitcoin nach einer langen Rally rund 65.000 Dollar wert.

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg machte Mobius klar, dass er weder sein eigenes Kapital noch Kundengelder in digitale Vermögenswerte investieren würde – das sei „zu gefährlich“. Ein komplettes Verschwinden von Bitcoin & Co. hält Mobius aber für unwahrscheinlich. „Krypto wird bleiben, denn es gibt einige Investoren, die immer noch daran glauben.“

FTX, die einst weltweit drittgrößte Handelsplattform für Kryptowährungen, musste am 11. November Gläubigerschutz anmelden. Gründer Sam Bankman-Fried wird vorgeworfen, Kundengelder in Milliardenhöhe entwendet zu haben. Zum Teil soll er damit Löcher bei seinem Hedgefonds Alameda gestopft und zum Teil sich selbst bereichert haben.

Bankman-Fried hat in nur drei Jahren ein Imperium aufgebaut, das mehr als 100 Tochterunternehmen auf der ganzen Welt umfasste. Nun sind Anwälte und Sanierungsspezialisten dabei, die komplexen Strukturen des Firmennetzes zu entflechten auf der Suche nach Vermögenswerten, um die gut eine Million Gläubiger zumindest zum Teil zu entschädigen. Allein den 50 größten Gläubigern schuldet FTX nach eigenen Angaben rund 3,1 Milliarden Dollar.

Angst vor einer Chinakrise verschärft Verluste

Zu Wochenbeginn ging es für die wichtigsten Kryptowährungen weiter abwärts. Bitcoin lag zwischenzeitlich über drei Prozent im Minus und notierte bei etwa 16.200 Dollar. Seit dem Kollaps von FTX summieren sich die Verluste damit auf rund ein Viertel.

Die zweitgrößte Kryptowährung Ether fiel am Montag um rund zwei Prozent in Richtung 1170 Dollar. Kleinere Digitalwährungen wie Solana, Avalanche und Dogecoin erlitten noch stärkere Verluste.

Grafik

Auch die Aktien von Unternehmen, die ihr Geld in der Kryptobranche verdienen, gerieten erneut unter Druck. So fiel der Kurs der Kryptobörse Coinbase um über drei Prozent. Innerhalb eines Monats hat die Firma, die im April 2021 in den USA an die Börse ging, rund 40 Prozent ihres Marktwerts verloren.

Hinter den aktuellen Verlusten in der Kryptowelt stecken nicht nur die Verwerfungen rund um FTX, sondern auch die Unruhen in China. In immer mehr Städten in der Volksrepublik gehen die Menschen gegen die Null-Covid-Strategie der Regierung auf die Straße und bescheren der Kommunistischen Partei damit die größte Herausforderung seit der Tiananmen-Krise vor mehr als 30 Jahren. 

Die Furcht vor einer Eskalation des Konflikts sorgte weltweit für eine Flucht in konservative Investments wie den japanischen Yen, den Schweizer Franken und die Staatsanleihen der großen Wirtschaftsmächte. Riskante Investments wie eben Kryptowährungen mieden die Anleger verstärkt.

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