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26.10.2021

16:07

Privatkundengeschäft

Deutsche Bank schließt 200 Postbank-Filialen bis Ende 2023

Von: Yasmin Osman

Die Bank schließt die Zweigstellen damit deutlich schneller als bisher vorgesehen. Vor allem in städtischen Gegenden sollen Standorte wegfallen.

Für die verbleibenden Zweigstellen gibt es eine Standortgarantie bis Ende 2024. dpa

Filialen von Deutscher Bank und Postbank

Für die verbleibenden Zweigstellen gibt es eine Standortgarantie bis Ende 2024.

Frankfurt Die Deutsche Bank dünnt das Filialnetz ihrer Marke Postbank deutlich aus. „Wir wollen von heute etwa 750 Filialen bis Ende 2023 auf ein Zielbild von 550 Filialen gehen“, sagte Philipp Gossow, der die Filialen und den mobilen Vertrieb der Marken Deutsche Bank und Postbank verantwortet, dem Handelsblatt. „Dazu haben wir mit der Deutschen Post eine Vereinbarung geschlossen, die es uns ermöglicht, die Schließung von 100 Filialen vorzuziehen, die sonst erst in den Jahren 2024 und 2025 erfolgt wäre.“

Die Verträge zwischen der Deutschen Bank und der Deutschen Post sehen eigentlich nur einen Abbau von bis zu 50 Filialen pro Jahr vor, daher war die gesonderte Vereinbarung für die nun größere Zahl an Filialschließungen notwendig.

Die Deutsche Bank hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder darum bemüht, mehr Standorte schließen zu dürfen, stieß bei der Post aber meist auf Widerstand.

Für die verbleibenden Postbank-Standorte gibt es erst einmal eine Atempause: „Für die 550 Filialen gibt es eine Standortgarantie bis Ende 2024“, so Gossow.

Wo genau Postbank-Standorte verschwinden, sagte der Vertriebschef der Privatkundensparte nicht. Er betonte aber: „Von der Schließung betroffen sind überwiegend Filialen im städtischen Raum. Wir ziehen uns also nicht aus der Fläche zurück.“

Eine ähnliche Strategie hatte Gossow im April dieses Jahres bereits bei der Marke Deutsche Bank verfolgt. Von den rund 100 Zweigstellen, die das Institut bis Jahresende schließen will, befinden sich ebenfalls die meisten Standorte in Großstädten.

Der Vertriebschef der Privatkundensparte in Deutschland verfolgt bei den Anpassungen des Filialnetzes der Postbank eine ähnliche Strategie wie zuvor bei der Deutschen Bank.

Philipp Gossow

Der Vertriebschef der Privatkundensparte in Deutschland verfolgt bei den Anpassungen des Filialnetzes der Postbank eine ähnliche Strategie wie zuvor bei der Deutschen Bank.

Auch Stellenabbau ist geplant

Durch die Filialschließung spart die Deutsche Bank zum einen Betriebskosten wie etwa Mietzahlungen für die Filialräume. „Außerdem werden wir Stellen abbauen“, räumt Gossow ein. Dazu hat das Institut eine entsprechende Vereinbarung mit seinen Arbeitnehmervertretern erzielt. 

Wie viele Beschäftigte von diesem Arbeitsplatzabbau betroffen sind, wollte Gossow nicht sagen. Betroffen seien vor allem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die am Schalter stehen. „Bei den Kundenberatern bauen wir Mitarbeiter auf, vor allem bei der Beratung von Wertpapiergeschäften und Ratenkrediten.“

Kostensenkungen spielen vor allem für die Privatkundensparte der Deutschen Bank eine wichtige Rolle, denn die Ertragsmöglichkeiten sind in diesem Geschäftsbereich angesichts der Niedrigzinsphase begrenzt. 

Im ersten Halbjahr verharrten die Erträge in der deutschen Privatkundensparte auf dem Niveau des Vorjahres. Kostensenkungen sowie Ertragssteigerungen im Auslandsgeschäft sowie der Wealth-Management-Sparte trugen aber dazu bei, dass das Privatkundengeschäft insgesamt einen Vorsteuergewinn von 263 Millionen Euro erzielte. Im Vorjahr hatte das Institut noch rote Zahlen geschrieben.

Gossow will die Postbank-Kunden mittelfristig auch weiterhin über andere Kanäle erreichen. „Perspektivisch wollen wir auch in der Postbank die Videoberatung von Kunden einführen. Derzeit statten wir die Mitarbeiter dazu mit der notwendigen technischen Infrastruktur aus“, sagte er. Einen konkreten Termin dafür, wann die Videoberatung in der Postbank startet, gebe es aber noch nicht.

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