Das Institut will nun in der ersten Jahreshälfte mit dem Vermögensverwaltungsgeschäft starten. Das bedeutet eine strategische Kehrtwende für die angeschlagene Bank.
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Die Schweizer zielen auf einen Markt von fast vier Billionen Dollar.
Bild: Reuters
Hongkong Die Credit Suisse hat einer internen Mitteilung zufolge nach jahrelangem Warten von den chinesischen Aufsichtsbehörden grünes Licht zum Aufbau eines vollwertigen Vermögensverwaltungsgeschäfts in dem Land erhalten. Noch in der ersten Jahreshälfte kann die Schweizer Großbank mit dem Wealth-Management in der Volkswirtschaft beginnen. Die Zahl der Kundenberater in China wolle man dafür verdoppeln.
Auch im Bereich Wertpapierhandel und Research kann die Credit Suisse nun in China expandieren. Denn auch die hierfür notwendigen Lizenzen für Anlageberatung, Eigenhandel und Brokerage wurden erteilt.
Die Genehmigungen bedeuten einen wichtigen Fortschritt für das angeschlagene Geldhaus. Sie hatten sich im vergangenen Jahr lange hingezogen, unter anderem wegen zahlreicher Abgänge aus der Führungsetage.
„Das ist ein Meilenstein für die Chinapläne der Credit Suisse im Hinblick auf die künftige Lancierung unserer Wealth-Management-Dienstleistungen in einem der am schnellsten wachsenden Vermögensmärkte weltweit“, werden Asien-Pazifik-Chef Edwin Low und Chinachefin Janice Hu in der Mitteilung zitiert. Die Bank ziele auf einen Markt von 27 Billionen Yuan, umgerechnet 3,65 Billionen Euro.
Im Rahmen ihrer globalen Umstrukturierung hatte die Credit Suisse in China mindestens ein Drittel der Investmentbanker und etwa 40 Prozent der Mitarbeiter im Research entlassen. Unter anderem verließ der Chef der Region Greater China die Bank, Carsten Stoehr.
Dennoch setzt die Bank große Hoffnungen in den Markt: Im vergangenen Herbst hatte die Credit Suisse ihr Wertpapierhandelsgeschäft in China für einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag vollständig übernommen. Zuvor war die Bank lediglich über ein Joint Venture mit dem chinesischen Vermögensverwalter Founder Securities auf dem chinesischen Festlandmarkt vertreten.
Der Chinafokus der Credit Suisse ist lukrativ – aber auch riskant. Ex-CEO Thomas Gottstein hatte es noch als Vorteil der Credit Suisse angesehen, dass die Bank nicht so stark wie die Konkurrenz vom Chinageschäft abhängig ist. Unter seinem Nachfolger Ulrich Körner stehen die Zeichen dagegen auf Wachstum im Reich der Mitte.
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