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27.01.2023

18:15

Sport

JP Morgan will angeblich in italienische Fußballliga Serie A investieren

Von: Christian Wermke

Insidern zufolge soll die Großbank an einem Investment in das TV-Geschäft der Serie A interessiert sein. Dabei soll JP Morgan bis zu eine Milliarde Euro in Aussicht gestellt haben.

Erst vor Kurzem sorgten staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Juventus Turin für Negativschlagzeilen. IMAGO/LaPresse

Spielszene SSC Neapel gegen Juventus Turin

Erst vor Kurzem sorgten staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Juventus Turin für Negativschlagzeilen.

Rom Das größte US-Geldhaus JP Morgan interessiert sich Insidern zufolge für das Mediengeschäft der italienischen Fußballliga Serie A. Die 20 Klubs der italienischen Topliga hätten in einem internen Treffen am Donnerstag von dem Interesse der US-Bank erfahren, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

JP Morgan soll laut einem Insider eine Finanzierung zwischen 700 Millionen und einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt haben. Die Serie A will die heimischen und internationalen Übertragungslizenzen der Fußballspiele nach der Saison 2024 verkaufen.

Nicht nur JP Morgan, sondern auch viele Fondsgesellschaften sehen darin eine Investitionsmöglichkeit. Weder Serie A noch die Bank wollten hierzu Stellung nehmen. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll es schon im Februar ein weiteres Treffen zwischen den Parteien geben.

Eigentlich hatte sich der Streamingdienst Dazn Hoffnungen auf die Übertragungsrechte für die nächsten fünf Jahre gemacht. Die britische Gruppe, die auch auf dem deutschen Markt aktiv ist und hier unter anderem Teile der Champions-League-Rechte besitzt, hat die Serie A seit dem Marktstart im Jahr 2016 im Portfolio.

Der neue mögliche Milliardendeal wäre für die Liga eine positive Ablenkung. Erst vor Kurzem sorgten staatsanwaltliche Ermittlungen gegen Juventus Turin für Negativschlagzeilen. Wegen Bilanzfälschung entschied das Sportgericht des italienischen Verbands, die „alte Dame“ mit einem Abzug von 15 Punkten in der Meisterschaft zu bestrafen. Der italienische Rekordmeister stürzte damit von Rang drei auf Platz zehn ab.

JP Morgan wollte schon die Super League finanzieren

Schon im Jahr 2021 wäre es fast zu einem Deal der US-Bank mit Europas Fußball gekommen: Damals wollten mehrere der Spitzenklubs, angeführt von Juventus, Manchester United und Real Madrid, eine Super League gründen, in der sich nur noch die Besten der Besten miteinander messen. JP Morgan wollte den Aufbau der Liga damals mit 3,5 Milliarden Euro unterstützen. Wegen Fanprotesten, vor allem aus England, platzte der Ligaplan aber schon 48 Stunden nach seiner Veröffentlichung.

Ein weiterer Fonds, der schon Interesse an den italienischen Ligarechten bekundete, ist Searchlight Capital, eine Fondsgruppe der Carlyle Group. Laut Medienberichten soll nun offenbar auch die Private-Equity-Gesellschaft Apollo Global Management interessiert sein.

Unter den Big Five, den fünf größten Fußballligen Europas, kommt die Serie A mit einem Umsatz von zuletzt 2,5 Milliarden Euro auf Platz vier. Die spanische La Liga setzte in der Saison 2020/2021 knapp drei Milliarden Euro um, die Bundesliga lag knapp davor. Seit Jahren allen anderen davongelaufen, auch dank milliardenschwerer TV-Deals, ist die britische Premier League. Sie setzte im Vergleichszeitraum fast 5,5 Milliarden Euro um.
Mit Agenturmaterial

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