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27.04.2022

15:56

Wertpapierhandel

Onlinebroker Flatexdegiro legt zweitbestes Quartal der Firmengeschichte hin

Von: Dennis Schwarz

Das SDax-Unternehmen wächst weiter: In diesem Jahr will Flatexdegiro insgesamt bis zu 840.000 Neukunden gewinnen. Die Anleger reagieren positiv.

Der Onlinebroker aus Frankfurt überzeugt die Anleger mit seinen jüngsten Quartalszahlen. dpa

Frankfurter Skyline

Der Onlinebroker aus Frankfurt überzeugt die Anleger mit seinen jüngsten Quartalszahlen.

Frankfurt Der Onlinebroker Flatexdegiro hat sein zweitbestes Quartal der Firmengeschichte hingelegt: Zwar sank der Betriebsgewinn (Ebitda) von Januar bis März im Vorjahresvergleich um etwa 25 Prozent auf 54,5 Millionen Euro. Auch der Umsatz lag mit 118 Millionen Euro etwa 16 Prozent unter dem Vorjahresquartal, wie der Onlinebroker am Dienstagabend mitteilte.

Allerdings war das Vorjahresquartal auch das stärkste Quartal überhaupt für das im SDax notierte Unternehmen. Denn während der Coronakrise und im Niedrigzinsumfeld entdeckten viele Menschen ihr Interesse an Aktien.

Zudem seien die Marketingausgaben im ersten Quartal dieses Jahres auf ein Rekordhoch gestiegen, wie Flatexdegiro bekanntgab. 18,4 Millionen Euro gab der Onlinebroker demnach unter anderem für Werbung in TV und Radio sowie Sponsoring aus.

Die Kundenzahl steigerte Flatexdegiro zwischen Anfang Januar und Ende März dieses Jahres indes um netto etwa 150.000 auf 2,21 Millionen. Insgesamt wickelte der Onlinebroker im ersten Quartal 2022 21,9 Millionen Transaktionen ab.

Dies sei Flatexdegiro in einem Umfeld gelungen, in dem Vergleichsunternehmen deutliche Rückgänge im Kundenwachstum vermeldeten und die Handelsaktivität von Privatanlegern aufgrund von Zins-, Inflations- und Kriegsängsten auf vergleichsweise niedrigem Niveau verharrten, sagte Vorstandschef Frank Niehage.

Anleger werten Zahlen positiv

Der Onlinebroker bestätigte zudem seine Prognose, 2022 insgesamt zwischen 640.000 und 840.000 Neukunden gewinnen und 95 Millionen bis 115 Millionen Transaktionen abwickeln zu wollen.

Anleger reagierten positiv auf die Quartalszahlen. Bis Mittwochmittag legten die Papiere des Onlinebrokers um fast 2,5 Prozent zu. In den vergangenen Monaten war die Aktie stark unter Druck geraten. Noch im Juni 2021 erreichte sie ihr Allzeithoch bei fast 30 Euro, aktuell notiert das Papier knapp über 16 Euro.

Flatex ging 2006 an den Start, 2020 übernahm der Onlinebroker den niederländischen Konkurrenten Degiro. Aktuell ist Flatexdegiro nach eigenen Angaben in 18 europäischen Ländern aktiv. Zu den wichtigsten Staaten gehören Deutschland, die Niederlande und Österreich.

Im vergangenen Jahr verkündete das Unternehmen, bis 2026 sieben bis acht Millionen Brokerage-Kunden betreuen und 250 bis 350 Millionen Transaktionen pro Jahr abwickeln zu wollen.

Geld verdient Flatexdegiro im Gegensatz etwa zu Konkurrent Trade Republic an Ordergebühren je Transaktion. Das im Fachjargon genannte „Payment for Order Flow“ (PFOF) macht nach eigenen Angaben nicht mal ein Prozent des Umsatzes des Onlinebrokers aus. PFOF bedeutet, dass Neobroker von ihren Handelspartnern Provisionen dafür erhalten, dass sie Millionen von Trades auf deren Plattform bringen.

Dieses Geschäftsmodell könnte künftig jedoch vor eine Herausforderung gestellt werden – vor allem in Europa. So legte die EU-Kommission vergangenes Jahr einen Entwurf vor, wonach sie die PFOFs verbieten will.

Die Bundesregierung ist offenbar gegen ein Verbot. In einem Positionspapier, das dem Handelsblatt vorliegt, heißt es aus Berlin: „Deutschland spricht sich entschieden gegen die Aufnahme des allgemeinen Verbots der Zahlung für die Weiterleitung von Kundenaufträgen zur Ausführung aus (auch bekannt als Payment for Order Flow, PFOF).“

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