Notenbanken berücksichtigen in ihren Investments zunehmend den Klimaschutz. Bei der Umsetzung konkreter Schritte stehen sie jedoch noch am Anfang.
Bundesbank
Das Zentralbanken-Netzwerk NGFS zählte zuletzt mehr als 80 Mitglieder, die Bundesbank ist eines der Gründungsmitglieder.
Bild: dpa
Frankfurt Notenbanken rund um den Globus unternehmen einer Umfrage zufolge zunehmend Schritte, um den Klimaschutz in ihren Investments stärker zu berücksichtigen. Rund 88 Prozent der Befragten planten oder hätten bereits Schritte eingeleitet, um Kriterien für nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Investieren in Teilen ihrer Anlage-Portfolien anzuwenden, teilte das Zentralbanken-Netzwerk NGFS am Dienstag mit.
Rund ein Drittel der Teilnehmer beobachte zudem die CO2-Bilanz ihrer Investments. Etwa 15 Prozent der Befragten gaben an, diese auch zu veröffentlichen. An der Umfrage nahmen insgesamt 40 Notenbanken teil, die Mitglied des NGFS-Netzwerks sind.
„Der Klimawandel rückt auf der Agenda der Zentralbanken sichtbar nach oben“, erklärte Bundesbank-Vorstandsmitglied Sabine Mauderer, die im Lenkungsausschuss des NGFS-Netzwerks sitzt. Bei der Umsetzung konkreter Schritte stünden Notenbanken jedoch noch am Anfang. „Die große Mehrheit der befragten Zentralbanken sieht Spielraum, klimabezogene Risiken in ihrem geldpolitischen Handlungsrahmen zu berücksichtigen,“ ergänzte Mauderer.
Das Ende 2017 gegründete Zentralbanken-Netzwerk NGFS (Network for Greening the Financial System), das sich für ein nachhaltigeres Finanzsystem einsetzt, zählte zuletzt mehr als 80 Mitglieder bestehend aus Notenbanken und Aufsichtsbehörden rund um den Globus. Zu ihnen gehören neben der Europäischen Zentralbank (EZB) die Notenbanken Japans, Großbritanniens, Mexikos und Kanadas. Die Bundesbank ist eines der Gründungsmitglieder.
Inzwischen ist auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dem Netzwerk beigetreten, wie sie am Dienstag mitteilte. Sie war zuletzt neben der Reserve Bank of India weltweit die einzige große Notenbank gewesen, die nicht NGFS-Mitglied war. Der Gesinnungswandel hatte sich bereits angedeutet. So hatte die Fed im November in ihrem turnusmäßigen halbjährigen Finanzstabilitätsbericht erstmals auch den Klimawandel als eine Gefahr genannt.
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