Von der Kooperation versprechen sich beide Unternehmen zusätzliches Wachstum. Über die Höhe der Beteiligung haben die Partner Stillschweigen vereinbart.
Penta-Chef Markus Pertlwieser
Die Kooperation mit Signal Iduna sei für Penta von enormem Wert, so der Chef der Onlinebank.
Bild: Uta Wagner für Handelsblatt
Berlin Die Gesellschaft Signal Iduna – nach Beitragseinnahmen der zehntgrößte Versicherer Deutschlands – und die auf Geschäftskunden fokussierte Onlinebank Penta sind eine Kooperation eingegangen. Künftig können die Kunden von Penta über die Plattform die Versicherungen und die Beratung von Signal Iduna in Anspruch nehmen. Umgekehrt sollen die Dienstleistungen von Penta den mittelständischen Kunden des Versicherers angeboten werden.
Signal Iduna ist unter anderem ein Spezialist für den Absicherungsbedarf des Mittelstands mit Schwerpunkt Handwerk, Handel und Dienstleistungen und wird sich auch an Penta finanziell beteiligen. Über die Höhe der Beteiligung haben die Partner Stillschweigen vereinbart.
Penta-Chef Markus Pertlwieser, der ehemalige Digitalchef des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank, ist damit seinem Ziel ein Stück näher gekommen, seinen Kunden „Zugang zu den besten Produkten und den besten Dienstleistungen auf einem digitalen Marktplatz zu bieten“. Die Kooperation mit Signal Iduna sei für Penta von enormem Wert. „Die starke Marke stiftet Vertrauen und wird unsere Bekanntheit im Mittelstand noch einmal deutlich erhöhen.“
Zielkunden von Penta sind kleine und mittlere Unternehmen sowie Soloselbstständige und Freiberufler. Pertlwieser geht davon aus, dass die Kooperation „deutlich zum Kundenwachstum“ beitragen wird. Eine konkrete Zahl vermied er aber. Derzeit hat Penta 45.000 Kunden.
Der Vertriebsvorstand der Gruppe Signal Iduna, Torsten Uhlig, sieht mit der Kooperation die Möglichkeit, „Bankassurance auf eine neue Ebene zu heben“. Mit dem Begriff Bankassurance wird der Vertrieb von Versicherungsprodukten durch Geldhäuser umschrieben. Penta-Kunden sollen digital mit passenden Versicherungsangeboten versorgt werden – und umgekehrt sollen mittelständische Kunden mit den Bankdienstleistungen von Penta vertraut gemacht werden.
Die rund vier Millionen mittelständischen Unternehmen, Selbstständigen und Gründer in Deutschland gelten bei Bankdienstleistungen als digital unterversorgt. Und nicht nur Penta ist in diese Marktlücke gestoßen. Zu den Wettbewerbern gehören beispielsweise Qonto, der kürzlich eine große Finanzierungsrunde bewältigt hat und nun als Einhorn gilt, also als ein Unternehmen mit einem Marktwert von mehr als einer Milliarde Euro. Aber auch Unternehmen wie Moss, Holvi, Kontist, Finom und die Deutsche-Bank-Tochter Fyrst gehören zu den Konkurrenten.
Für Signal Iduna ist es die erste Zusammenarbeit mit einer digitalen Banking-Plattform. Allerdings hat der Versicherer bereits zuvor Erfahrungen mit Banken gesammelt. So gehört das Bankhaus Donner & Reuschel zur Versicherungsgruppe. Zudem ist Signal Iduna mit rund 32 Prozent der größte Anteilseigner der National-Bank Essen.
In der Vergangenheit sind viele Versuche gescheitert, „Bankassurance“ zu einem Erfolg zu führen. „Weil der Versicherungsmitarbeiter nicht für das Bankprodukt abgeholt wurde und umgekehrt“, sagt Pertlwieser.
Daher haben sich die Partner darauf verständigt, so Uhlig, zunächst den Vertrieb von den Vorzügen Pentas zu überzeugen. „Wenn die Versicherer das Produkt selbst nutzen, kann diese hohe Identifikation beim Vertrieb von Geschäftskonten helfen“, ist Uhlig überzeugt.
Mit dem Angebot von Versicherungsprodukten schließt Penta eine große Lücke auf ihrer Plattform. Erweiterungen stehen an. In kurzer Zeit sollen die Penta-Kunden auf einen Dispo-Kredit zurückgreifen können, den die Solarisbank zur Verfügung stellt. Als unterschriftsreif gilt der Vertrag mit einer Großbank, über die Betriebsmittel-Kredite vergeben werden sollen.
Für die nächste Finanzierungsrunde, die noch in diesem Jahr ansteht, sieht Pertlwieser Penta gut aufgestellt. „Es wird uns in den Gesprächen mit Investoren mit Sicherheit helfen, dass wir mit Signal Iduna jetzt einen weiteren wichtigen Partner haben, um schneller zu wachsen.“
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