Der Branchenverband geht wegen der schwachen Konjunktur von einem geringeren Beitragswachstum für das Jahr 2023 aus.
Einkauf in einem Supermarkt
Die Inflation setzt das Geschäft mit Lebensversicherungen unter Druck.
Bild: IMAGO/Martin Wagner
Frankfurt Die angespannte wirtschaftliche Lage wirkt sich auch auf die deutschen Versicherer aus. Im nächsten Jahr rechnet die Branche daher mit einem verlangsamten Beitragswachstum. „Für 2023 erwarten wir 1,9 Prozent nominales Beitragswachstum über alle Sparten hinweg“, sagte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands GDV, am Freitag. Für das laufende Jahr geht der GDV zur Jahresmitte dagegen weiter von einem Plus von 2,5 Prozent auf insgesamt 231 Milliarden Euro aus.
Während es auch 2023 voraussichtlich weiterhin Beitragszuwächse in den Sparten Schaden- und Unfallversicherung sowie private Krankenversicherung gebe, dämpft die konjunkturelle Unsicherheit laut Asmussen besonders die Erwartungen der Lebensversicherer.
Angesichts stark steigender Preise und der unsicheren wirtschaftlichen Lage müssen viele Verbraucher genauer hinschauen, wofür sie ihr Geld ausgeben. „Langfristige Vorsorge und Absicherung werden in Krisenzeiten tendenziell in die Zukunft vertagt“, sagte der GDV-Geschäftsführer.
Das nominale Beitragswachstum in der Lebensversicherung dürfte sich dem Verband zufolge daher im kommenden Jahr auf 0,2 Prozent abschwächen. Sollte sich die Preisentwicklung hingegen beruhigen und die Konjunktur stabilisieren, sei auch ein Plus von bis zu 1,3 Prozent möglich.
Für das laufende Jahr schraubt der Verband seine Prognose auf einen Beitragszuwachs von 0,6 Prozent in der Sparte herunter. Damit bleiben die Versicherer aber immer noch etwas optimistischer als Analysten. Die Ratingagentur Assekurata ging zuletzt für das Jahr 2022 von einem Minus von einem Prozent beim Prämienbestand in der Lebensversicherung aus.
In der Schaden- und Unfallversicherung steigen die Prämien dagegen an. Viele Kunden sicherten sich im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld verstärkt gegen die wachsenden Risiken ab, heißt es beim GDV.
Zugleich bekommen sie die Inflation zu spüren. Wegen stark steigender Schadenkosten müssen Verbraucher vor allem in der Wohngebäude- und in der Kfz-Versicherung Preissteigerungen hinnehmen. Die Versicherer prognostizieren in der Schaden- und Unfallversicherung daher ein Beitragswachstum von 4,1 Prozent in diesem Jahr und von 3,4 bis 5,6 Prozent im nächsten Jahr.
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