Das Präsidium des Lobbyverbands wählt den Versicherungsmanager an seine Spitze. Zudem kommt es zu weiteren Personalveränderungen im Präsidium.
Norbert Rollinger
Der R+V-Chef führt den Versichererverband GDV künftig als Präsident an.
Bild: Bernd Roselieb für Handelsblatt
Frankfurt R+V-Chef Norbert Rollinger wird den Lobbyverband der Versicherer, den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), künftig als Präsident führen. Das Präsidium des Verbands wählte den 58-Jährigen an seine Spitze, wie der GDV am Mittwoch mitteilte. Der GDV ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland und gilt mit seinen rund 460 Mitgliedern als einer der einflussreichsten Lobbyverbände in Berlin.
Der neue Präsident löst Wolfgang Weiler ab, der viele Jahre Vorstandssprecher des größten deutschen Kfz-Versicherers Huk-Coburg war und dem GDV seit 2017 als Präsident vorstand. Weiler scheidet nun aus dem Präsidium aus.
Weitere neue Mitglieder im GDV-Präsidium sind Huk-Coburg-Chef Klaus-Jürgen Heitmann und Axa-Deutschlandchef Thilo Schumacher. Rollingers Vorstandskollegin Claudia Andersch ist dagegen nicht mehr dabei.
Rollinger, gebürtiger Rheinländer mit luxemburgischer Staatsangehörigkeit, ist ein erfahrener Versicherungsmanager und bereits seit 2012 Präsidiumsmitglied im GDV. Bisher leitete er den Präsidialausschuss Risikoschutz für Gesellschaft und Wirtschaft (PRGW). Zur Neuwahl des PRGW-Vorsitzenden werde Rollinger im November nicht erneut antreten, gab der GDV bekannt.
Als promovierter Jurist und Betriebswirt startete Rollinger seine berufliche Laufbahn im Jahr 1990 bei der Beratungsfirma McKinsey. Danach folgten diverse Führungspositionen bei den Versicherern DBV-Winterthur, Axa und Generali.
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Bereits 2009 wechselte er zur genossenschaftlichen R+V und leitete zunächst sieben Jahre lang die R+V Allgemeine Versicherung. Seit Anfang 2017 ist Rollinger Vorstandschef des Wiesbadener Konzerns, der zur DZ-Bank-Gruppe gehört und vor wenigen Tagen sein 100-jähriges Bestehen feierte.
Geführt wird der GDV von seinem Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen, der in der Außendarstellung das wichtigste Gesicht des Verbands ist. Gemeinsam mit Asmussen stehen für Rollinger in den nächsten Monaten mehrere wichtige Themen auf der Agenda: Nach der Flut im Ahrtal rückt eine Pflichtversicherung für Elementarschäden näher, die die Versicherer ablehnen. Die Politik will bis zum Jahresende einen Vorschlag erarbeiten.
Im Bereich Altersvorsorge setzen die Versicherer weiterhin auf eine Reform der Riester-Rente und eine Abkehr von der 100-prozentigen Beitragsgarantie. Daneben spielen auch die Themen Digitalisierung, Cybersecurity und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle in der Versicherungsindustrie.
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