Der Rückversicherer liegt trotz Corona und Unwetter auf Kurs. Deshalb geht Munich Re mit seinen Zahlen früher als geplant an die Öffentlichkeit.
Munich Re
Die Aktie des Rückversicherers zog nach den guten Quartalszahlen um zwei Prozent an.
Bild: Reuters
München Die Munich Re hat im zweiten Quartal einen überraschend hohen Gewinn erzielt. Wegen niedriger Großschäden vor allem bei Naturkatastrophen verdiente der weltgrößte Rückversicherer in den Monaten von April bis Juni rund 1,1 Milliarden Euro. Das gab der Konzern am Dienstagnachmittag bekannt. Analysten hatte im Vorfeld lediglich mit 808 Millionen Euro im Schnitt gerechnet.
Wegen der deutlichen Abweichung gingen die Münchener deutlich früher als geplant an die Öffentlichkeit. Bislang war die Bekanntgabe des Quartalsergebnisses für den 10. August geplant. Die Aktie zog nach Veröffentlichung der Daten um zwei Prozent an.
Nachdem die Munich Re in den ersten drei Monaten des Jahres noch von auffallend hohen Schäden aus Naturkatastrophen betroffen war, blieb das zweite Quartal nun diesbezüglich unter den Erwartungen. Schon jetzt gehen Analysten jedoch davon aus, dass wegen der Flutkatastrophe der vergangenen Woche das Schadenaufkommen im dritten Quartal deutlich höher ausfallen dürfte. In diesen Zeitraum fallen stets auch schwere Hurricans in den USA.
Unterschiedliche Auswirkungen hatte zuletzt die Corona-Pandemie auf die Bilanz der Munich Re. Während in der Sachversicherung die Belastungen im Rahmen der Erwartungen ausfielen, zeichnen sich in der Lebensversicherung die Konsequenzen der hohen Sterblichkeit in Indien und Südafrika ab.
Damit ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die Munich Re für die Rückversicherung im Bereich Lebens- und Krankenversicherung ihr Teilziel von 400 Millionen Euro Gewinn in diesem Jahr verfehlen könnte. Beim Düsseldorfer Erstversicherer Ergo fielen die Schadenzahlungen durch Covid-19 im Rahmen der Erwartungen aus, hieß es.
Operativ entwickeln sich alle Geschäftsfelder der Munich Re weiter gut. Gemeinsam mit dem Ergebnis von 589 Millionen Euro aus dem ersten Quartal haben die Münchener damit rund 1,7 Milliarden Euro im ersten Halbjahr erzielt. Damit liegen sie auf Kurs, das Jahresziel von 2,8 Milliarden Euro zu erreichen.
Angehoben wurde im Frühjahr bereits die Prognose für die Bruttobeiträge, die der Konzern in diesem Jahr vereinnahmen will. 57 Milliarden Euro werden nun erwartet und damit zwei Milliarden Euro mehr als das bisherige Ziel von 55 Milliarden Euro. Schon das wäre ein neuer Rekord gewesen.
Dass die Geschäfte sehr gut laufen, hängt auch mit den Auswirkungen der Pandemie zusammen. Zum einen ist bei den Kunden der Bedarf nach Schutz dadurch gestiegen, zum anderen genießen namhafte Adressen gegenüber Neueinsteigern bei den Kunden einen Vertrauensvorschuss.
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