Der Rückversicherer plant weitere Projekte im Bereich Künstliche Intelligenz: Gemeinsam mit Partnern aus Technologie und Forschung sollen neue Risikoprofile entwickelt werden.
Ladestation für Elektrofahrzeuge
Als erstes gemeinsames Projekt ist die Entwicklung eines „Batterie-Score“ geplant.
Bild: IMAGO/Olaf Döring
München Die Munich Re erweitert ihre Projekte im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Gemeinsam mit der Erstversicherungstochter Ergo, dem Technologieunternehmen In-Tech und dem Münchener Professor Markus Lienkamp gründet der Dax-Konzern ein gemeinsames Tech-Unternehmen.
Dort sollen in Zukunft gemeinsam Lösungen für das Risikomanagement in der Kfz-Versicherung entwickelt werden. „Ein intelligentes Auto braucht eine intelligente Versicherung“, fasste Karsten Crede, Vorstand bei der Ergo-Tochter Digital Ventures, die Idee hinter dem Projekt zusammen.
Die Kombination ist auf den ersten Blick ungewöhnlich, für die Versicherer ist es jedoch ein weiterer Schritt beim Ausbau der Kompetenzen im Bereich KI. Das neue Gemeinschaftsunternehmen mit dem sperrigen Namen „MTC Mobility Technology Center by Munich Re and In-Tech“ soll Lösungen entwickeln, mit denen sich das Auto der Zukunft mit seinem Risikoprofil auch in den Versicherungsbedingungen wiederfindet.
Als erstes gemeinsames Projekt nannte Christian Wagner, der vor 20 Jahren In-Tech gegründet hatte und heute CEO ist, die Entwicklung eines „Batterie-Score“: Damit sollen Hersteller und Versicherer den Zustand der Batterie im Lauf einer mehrjährigen Nutzung prüfen können.
Hintergrund ist, dass die Batterie aktuell rund 40 Prozent der gesamten Wertschöpfung eines Elektroautos ausmacht. Ähnlich wie der Akku eines Mobiltelefons verliert die Batterie über die Zeit jedoch an Leistung. Die Konsequenz sind rasch sinkende Restwerte von E-Fahrzeugen, die sich wegen geringer Batterieleistung nun schwer am Gebrauchtwagenmarkt verkaufen lassen.
Generell gehen die Versicherer davon aus, dass sich das Geschäft mit der Kfz-Versicherung in den kommenden Jahren stark verändern wird. Die zunehmende Elektrifizierung, automatisiertes und autonomes Fahren, neue Mobilitätskonzepte sowie digitale und integrierte Services führen aus Sicht der Experten dazu, dass sich das traditionell prämienreichste Geschäft der Versicherungsbranche rapide wandeln dürfte.
Bei der Munich-Re-Tochter Ergo will man hier Vorreiter sein. „Unsere Datenmanagement-Kompetenz soll künftig auch anderen Anbietern angeboten werden“, sagte Vorstand Crede. Starten soll das Gemeinschaftsprojekt, das im Umfeld des Forschungszentrums der Technischen Universität München in Garching angesiedelt ist, nach Genehmigung der Behörden im Juni mit 15 Mitarbeitern.
Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.
Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.
×