Die Teuerung in Japan stieg im Dezember auf vier Prozent. Derweil verteidigt Zentralbank-Chef Haruhiko seine ultra-lockere Zinspolitik in Davos.
Haruhiko Kuroda
„Unsere Hoffnung ist, dass die Löhne zu steigen beginnen, und das könnte dazu führen, dass unser Inflationsziel von 2 Prozent stabil und nachhaltig erreicht wird. Aber wir müssen noch einige Zeit warten“, sagte der japanische Zentralbanchef auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.
Bild: via REUTERS
Davos/Tokio Die Inflation in Japan ist auf den höchsten Stand seit 41 Jahren gestiegen. Nach Angaben des Innenministeriums lag sie im Dezember bei vier Prozent. Die sogenannte Kerninflation, in der die Preise für frische Nahrungsmittel nicht berücksichtigt werden, stieg auf 2,3 Prozent. Das ist der höchste Stand seit 31 Jahren.
Verglichen mit anderen Staaten ist die Preissteigerung in Japan immer noch recht moderat. Dennoch dürfte die Zentralbank unter Druck geraten, die Zinsen anzuheben, auch weil der Yen gegenüber dem US-Dollar und anderen Währungen stark an Wert verloren hat.
Sie hat als Ziel eine Inflation von etwa zwei Prozent angegeben, der Leitzins liegt derzeit bei 0,1 Prozent.
Trotz des erhöhtem Inflationsdruck will die Notenbank nicht von ihrem ultra-lockeren Kurs abrücken. Dies machte Zentralbank-Chef Haruhiko Kuroda erneut am Freitag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos deutlich. Es bleibe bei der extrem konjunkturstimulierenden Geldpolitik.
„Unsere Hoffnung ist, dass die Löhne zu steigen beginnen, und das könnte dazu führen, dass unser Inflationsziel von 2 Prozent stabil und nachhaltig erreicht wird. Aber wir müssen noch einige Zeit warten“, sagte Kuroda, der im April als Chef der Bank of Japan (BoJ) aus dem Amt scheidet.
Manche Experten erwarten, dass sie unter neuer Führung Kursänderungen vornehmen wird. Denn die ultra-lockere Zinspolitik der Währungshüter und ihre anhaltenden Anleihenkäufe zur Verteidigung der Renditeobergrenze waren unter Beobachtern zuletzt zunehmend in die Kritik geraten.
Diese Politik verzerre die Renditekurve, höhle die Marktliquidität aus und verstärke den unerwünschten Kursrückgang des Yen, was die Kosten für Rohstoffexporte in die Höhe treibe, hieß es.
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