Seit sieben Jahren liegt der Zinssatz der Nationalbank im Minus. Nun gibt Direktoriumsmitglied Maechler Aussicht auf eine Straffung.
Schweizerischen Nationalbank
Im April lag die Inflation der Schweiz so hoch wie seit 14 Jahren nicht mehr.
Bild: imago images/Andreas Haas
Zürich Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will die geldpolitischen Zügel bei einer anhaltend hohen Teuerung anziehen. „Wenn die von uns erwartete Inflation mittelfristig nicht auf eine Spanne zwischen null und zwei Prozent zurückgeht, werden wir nicht zögern, die Geldpolitik zu straffen“, sagte Direktoriumsmitglied Andrea Maechler der Zeitung „Bilan“. Im April verzeichnete die Schweiz mit einem Preisanstieg von 2,5 Prozent die höchste Inflationsrate seit 14 Jahren.
Mit minus 0,75 Prozent hat die SNB derzeit den weltweit niedrigsten Zinssatz. Zusammen mit ihrer Bereitschaft, an den Devisenmärkten zu intervenieren, waren Negativzinsen in den vergangenen sieben Jahren die Grundlage ihrer Geldpolitik.
Maechler zufolge werde die Reaktion der Notenbank auf eine höhere Inflation sowohl von der Inflationsdynamik als auch von den wirtschaftlichen Aussichten in der Schweiz und im Ausland abhängen. „Wir haben immer gesagt, sobald wir in der Lage sind, den Negativzins aufzuheben, werden wir das tun. Wir wissen aber nicht, wann wir dazu in der Lage sein werden.“
Die SNB wäre mit einer Zinserhöhung nicht alleine. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde bis Ende September die Ära der Negativzinsen in der Währungsunion beenden.
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„Ausgehend von den derzeitigen Aussichten werden wir wahrscheinlich in der Lage sein, die negativen Zinssätze bis zum Ende des dritten Quartals zu stoppen“, schrieb Lagarde am Montag in einem Blogbeitrag auf der EZB-Website. Allerdings ist der Euro-Zone der Handlungsdruck auch größer.
Aktuell liegt die Inflationsrate in der Währungsunion mit 7,4 Prozent auf einem Rekordhoch, da die Energiepreise nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine sprunghaft gestiegen sind.
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