Handelsblatt App
Jetzt 4 Wochen für 1 € Alle Inhalte in einer App
Anzeigen Öffnen
MenüZurück
Wird geladen.

30.06.2022

09:03

Immobilienkonzern

Adler-Verwaltungschef spricht von Zerschlagung – Konzern verkauft Wohnungen in Berlin

Berliner Wohnungsverkäufe lassen rund 170 Millionen in die Kassen fließen. Der Adler-Verwaltungsratschef spricht von einer Zerschlagung.

Auch die Staatsanwaltschaft hat die Adler-Geschäfte im Düsseldorfer Glasmacherviertel ins Visier genommen. Verfürden/Handelsblatt

Glasmacherviertel in Düsseldorf

Auch die Staatsanwaltschaft hat die Adler-Geschäfte im Düsseldorfer Glasmacherviertel ins Visier genommen.

Der von hohen Schulden belastete Immobilien-Investor Adler Group  prüft derzeit strategische Optionen, zu denen auch eine Zerschlagung des Wohnungskonzerns gehört. Das erklärte der Verwaltungsratsvorsitzende Stefan Kirsten der Börsen-Zeitung in einem Interview.

Das Spektrum reicht von einer Abwicklung des Unternehmens, also einer Zerschlagung, bis hin zur Positionierung in einer sauberen strategischen Nische“, wird Kirsten von dem Blatt zitiert. „Das ist der aufgespannte Rahmen.“

Er sei den Interessen aller Stakeholder verpflichtet. „Es geht darum, die ertragsbringenden Assets zunehmend in Adler Real Estate zu bündeln und die Liquidität in die Obergesellschaft zu bringen“, erklärte er die Strategie des Managements.

Sollte der Verkauf von Brack Capital scheitern, weil die LEG Immobilien SE die Kaufoption verfallen lässt, werde Adler „einen kontrollierten Verkauf von Assets“ einleiten, um die Kreditlinien des Unternehmens wieder zurückzuführen. „Falls LEG einige Parameter der Transaktion anpassen will, werden wir reden“, so Kirsten. „Aber wir werden kein Geld verschenken.“

Der Immobilienkonzern kündigt außerdem den Verkauf von weiteren Immobilien an. Die Adler Group habe ein zusammen mit einem Joint-Venture-Partner gehaltenes Portfolio von Wohn- und Gewerbeimmobilien mit rund 1200 Einheiten in Berlin verkauft, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Immobilienkonzern in der Krise

Das Portfolio sei mit einem Abschlag von rund zwei Prozent zum Buchwert veräußert worden. In die Adler-Kassen flössen dadurch rund 170 Millionen Euro. „Die Transaktion trägt zum erklärten Ziel bei, die Liquiditätsposition im Jahr 2022 und darüber hinaus weiter zu verbessern“, erklärte das Management.

Die Adler Group steht an zahlreichen Fronten unter Druck. Unter anderem hatten ihr die Wirtschaftsprüfer der KPMG das Testat für den Jahresabschluss 2021 verweigert und wollen nicht mehr mit dem Konzern zusammenarbeiten. Ohne Testat, hatte Adler-Verwaltungsratschef Stefan Kirsten beklagt, sei die Adler Group von den Bank- und Kapitalmärkten abgeschnitten. Kirsten sucht aktuell einen neuen Wirtschaftsprüfer.

Direkt vom Startbildschirm zu Handelsblatt.com

Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.

Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.

×