Aufmerksame Leser von Sentimentanalysen dürfte der steigende Goldpreis keinesfalls überraschen. Stephan Heibel, Inhaber des Analysehauses Animusx, sagte vor einer Woche: „Beim Gold dürfte sich die Korrektur ihrem Ende nähern beziehungsweise ihren Tiefpunkt bereits hinter sich haben“. Mittlerweile notiert eine Feinunze des gelben Edelmetalls (31,1 Gramm) bei 1809 Dollar, der Schlussstand vom vergangenen Freitag.
Interessante Randnotiz: Der Edelmetallanbieter Bullion Vault, eine Gold- und Silberbörse für Privatanleger mit mehr als 95.000 Benutzern in rund 175 Ländern, berichtet von einer regen Goldnachfrage der privaten Anleger in Deutschland. Diese soll nach dem Preisverfall im vergangenen Monat spürbar angezogen haben.
Die Bestände des von Bullion Vault gelagerten Goldes stiegen im Juni auf 47,4 Tonnen, was den 16. Rekord in Folge bedeutet. Ein Drittel des Gesamtzuflusses im Juni soll auf in Deutschland ansässige Personen entfallen sein.
Für Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commzerbank zieht daraus den Schluss: „Angesichts negativer (Real-)Zinsen – immer mehr Banken in Deutschland verlangen inzwischen Strafzinsen auf Spareinlagen ab 50.000 Euro – dürfte das Interesse der deutschen Anleger an Gold als Inflationsschutz weiter steigen“.
Denn die EZB hat mit Ihrer Entscheidung vom vergangenen Donnerstag, eine Inflation von über zwei Prozent zu tolerieren., den Ausstieg aus der Negativzinspolitik noch weiter nach hinten. „Wir sehen daher auch für den Goldpreis in Euro Aufwärtspotenzial“, meint Fritsch. Diese Kurs liegt derzeit bei 1.524 Euro je Feinunze.
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