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13.07.2022

17:21

Ölpreis, Weizenpreis, Benzinpreis

Was Verbraucher aktuell für Rohstoffe zahlen müssen

Durch Energiekrise, Inflation und Ukrainekrieg ziehen die Rohstoffpreise an. Derzeit bewegt sich der Markt zwar wenig, aber weiterhin auf hohem Niveau. So teuer sind Öl, Sprit, Weizen und Strom aktuell.

Heizölpreis dpa

Heizölpreis

Heizöllieferung an einen Kunden in einem Einfamilienhaus.

Die Rohstoffmärkte bewegen sich am heutigen Mittwoch nur leicht. Vor allem die Spritpreise sind etwas gesunken. Heizöl hingegen hat sich leicht verteuert. Der Weizenpreis liegt unverändert auf hohem Niveau. Die Rohstoffpreise im Detail:

Ölpreis aktuell: Wird der Ölpreis weiter fallen oder steigen?

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch kaum verändert und damit die Talfahrt vom Vortag nicht fortgesetzt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 99,59 US-Dollar. Das waren zehn Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verharrte auf 95,84 Dollar.

Am Vortag war der Preis für Rohöl aus der Nordsee noch um etwa sechs Dollar eingebrochen. Sowohl der Preis für US-Öl als auch für Brent-Öl waren unter die Marke von 100 Dollar gerutscht. Als Ursache gilt die Sorge vor einem Konjunktureinbruch wegen der drohenden Energiekrise in Europa und harter Coronamaßnahmen in China.

Marktbeobachter wollen einen weiteren Rückgang der Ölpreise nicht ausschließen. Derzeit werde der Ölmarkt von Konjunktursorgen getrieben, sagte Rohstoffexperte Warren Patterson von der ING Bank. Daher seien kurzfristig weitere Preisrückgänge wahrscheinlich.

Heizölpreis: Wird Heizöl wieder teurer oder billiger?

152,34 Euro kosten derzeit hundert Liter Heizöl im Schnitt in Deutschland. Der Heizölpreis hat sich damit Fastenergy.de zufolge um 2,80 Euro zum Vortag verteuert. Im Vergleich zum Durchschnitt der Vorwoche ist der Heizölpreis um 12,68 Euro gestiegen.

Weltweit beträgt der Heizölpreis für einen Liter aktuell im Schnitt 3,70 US-Dollar. Im Vergleich zur Vorwoche ist Heizöl damit um acht Prozent teurer geworden.

Weizenpreis: Warum steigt der Weizenpreis?

Weizenpreis dpa

Weizen

Weniger verfügbare Anbauflächen lassen den Weizenpreis steigen.

Weizen wird aktuell für 340 Euro pro Tonne an der Börse Euronext in Paris gehandelt. Demnach ist er für den Liefermonat September 2022 zum Vortag leicht um 0,22 Prozent gesunken.

Der Weizenpreis ist mit Beginn des Ukrainekriegs stark gestiegen. Denn die Ukraine war vor dem Krieg einer der weltgrößten Exporteure von Weizen und anderem Getreide. Derzeit blockiert Russland die Weizenlieferung aus der Ukraine.

Der Weizenpreis bewegt sich seit Kriegsausbruch auf dem höchsten Preisniveau der vergangenen zehn Jahre. Noch zu Jahresbeginn kostete die Tonne Weizen 279 Euro. Anfang Januar 2021 war das Getreide mit 213 Euro noch preiswerter.

Spritpreise aktuell: Benzinpreis und Dieselpreis in Deutschland

Strompreis dpa

Strompreis

Strom gehört zu den Gütern, die für Verbraucher gerade besonders teuer werden.

Die Kraftstoffpreise an Tankstellen in Deutschland sind im Vergleich zur Vorwoche erneut etwas gesunken. Autofahrer zahlen für einen Liter Super E10 derzeit einen Preis von 1,826 Euro im bundesweiten Mittel. Das ist ein Rückgang von 1,7 Cent, ergibt die aktuelle ADAC-Auswertung. Auch der Dieselpreis hat nachgegeben: Ein Liter kostet aktuell 1,963 Euro und damit 2,6 Cent weniger als vor einer Woche.

Laut ADAC ist der Rückgang gegenüber der Vorwoche in erster Linie niedrigeren Rohölnotierungen geschuldet, die unterhalb der Marke von 100 US-Dollar lagen. Allerdings wird der Effekt des günstigeren Rohöls durch die Schwäche des Euros im Vergleich zum US-Dollar etwas gedämpft.

Strompreis: Was kostet Strom in Deutschland aktuell?

Verbraucherpreisindex dpa

Lebensmittel

Der Verbraucherpreisindex zeigt: Die Preise für Lebensmittel verteuern sich.

Der durchschnittliche Strompreis für Haushalte liegt im bisherigen Jahresmittel 2022 bei 37,14 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Er liegt damit um 15,5 Prozent höher als 2021. Das ergibt die Strompreisanalyse vom April 2022 des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BdEW).

Größter Preistreiber sind derzeit die Kosten für Beschaffung und Vertrieb. Sie haben sich in diesem Jahr wegen der stark angestiegenen Energiepreise im Großhandel bei Haushaltstarifen durchschnittlich um 82 Prozent (plus 6,53 ct/kWh) erhöht.

Der durchschnittliche Strompreis für kleine bis mittlere Industriebetriebe (ohne Stromsteuer) ist im bisherigen Jahresmittel 2022 gegenüber 2021 um 50 Prozent gestiegen. Er beträgt derzeit 27,64 ct/kWh.

Inflation Deutschland: Wie hoch ist die aktuelle Inflationsrate?

Die Inflationsrate ist in Deutschland im Juni auf 7,6 Prozent gefallen. Der Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket haben den Preisdruck offenbar leicht gesenkt. Im Mai hatte die Inflationsrate bei 7,9 Prozent gelegen.

Experten warnen allerdings vor einer weiter anziehenden Inflation. Wegen der Risiken bei der Gasversorgung könne man nicht davon ausgehen, dass der Höhepunkt der Inflation bereits erreicht ist, sagte Clemens Fuest, Chef des Münchener Ifo-Instituts, dem Handelsblatt.

Inflationsrate in den Bundesländern im Juni

  • Baden-Württemberg: 7,1 Prozent
  • Bayern: 7,9 Prozent
  • Berlin: 8,6 Prozent
  • Brandenburg: 8 Prozent
  • Bremen: 8,3 Prozent
  • Hamburg: 6,9 Prozent
  • Hessen: 8,1 Prozent
  • Mecklenburg-Vorpommern: 8,1 Prozent
  • Niedersachsen: 7,5 Prozent
  • Nordrhein-Westfalen: 7,5 Prozent
  • Rheinland-Pfalz: 7,1 Prozent
  • Saarland: 7,1 Prozent
  • Schleswig-Holstein: 7,1 Prozent
  • Thüringen: 8,1 Prozent

Von

krt

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