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02.08.2022

23:07

Börse New York

Pelosis Taiwan-Reise verunsichert Anleger – Wall Street schließt im Minus

Investoren steigen vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen den USA und China bei Rüstungsfirmen ein. Chipwerte und US-Aktien chinesischer Firmen geraten unter Druck.

US-Aktienmärkte haben am Donnerstag im Handelsverlauf ihre Gewinne ausgebaut und deutlich fester geschlossen. Reuters

Börse in New York

US-Aktienmärkte haben am Donnerstag im Handelsverlauf ihre Gewinne ausgebaut und deutlich fester geschlossen.

Frankfurt, New York Der Streit um einem Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan zehrt an den Nerven der Wall Street-Anleger. „Es ist sehr schwierig, die Risiken abzuschätzen“, sagte Portfoliomanager Mohammed Kazmi von der Privatbank UBP. „Die Auswirkungen einer Eskalation der Spannungen zwischen China und den USA wären zwar groß, die Märkte sehen dies derzeit aber als unwahrscheinlich an.“ Der Dow Jones verlor 1,2 Prozent auf 32.396 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,2 Prozent auf 12.349 Punkte nach und der breit gefasste S&P 500 büßte 0,7 Prozent auf 4091 Punkte ein.

Gleichzeitig suchten Investoren Schutz in „sicheren Häfen“ wie der Weltleitwährung. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,9 Prozent auf 106,32 Punkte. Staatsanleihen waren ebenfalls gefragt, wodurch die Rendite der zehnjährigen US-Bonds zeitweise auf Vier-Monats-Tiefs von 2,516 Prozent fiel.

Unmittelbar nach Ankunft Pelosis in Taipeh kündigte China für die kommenden Tag Manöver in der Nähe Taiwans an. Die Regierung in Peking betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz. Bereits zuvor hatte die Volksrepublik Insidern zufolge „provokante“ Militärübungen in der Region abgehalten.

Blick auf die Einzelwerte:

US-Rüstungsfirmen: Die Aktien von Lockheed Martin, Northrop Grumman und Raytheon um bis zu 2,3 Prozent. Die USA unterhielten zwar keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, schrieb Analystin Sheila Kahyaoglu von der Investmentbank Jefferies. Allerdings verpflichte ein Gesetzt die Regierung in Washington dazu, Taiwan bei der Aufrechterhaltung der Verteidigungsfähigkeit zu unterstützen.

Uber: Gefragt waren die Papiere von Uber, nachdem der Fahrdienst-Vermittler einen überraschend hohen operativen Gewinn und erstmals einen Barmittel-Zufluss bekannt gegeben hatte. „Angesichts der wachsenden Zahl von Konjunktur- und anderen Risiken sind diese Ergebnisse besonders beeindruckend“, lobte Analyst Rohit Kulkarni vom Brokerhaus MKM Partners. Uber-Aktien stiegen 18,9 Prozent. In ihrem Sog rückten die Rivalen Lyft und DoorDash bis zu 16,2 Prozent vor.

Caterpillar: Lange Gesichter gab es bei Caterpillar, wo ein überraschend geringer Quartalsumsatz von 14,25 Milliarden Dollar und der Rückgang der operativen Marge auf 13,6 Prozent auf die Stimmung drückte. Unter anderem dank niedrigerer Steuern habe der Reingewinn mit 3,18 Dollar je Aktie aber positiv überrascht, gab Analyst Matt Elkott vom Vermögensverwalter Cowen zu bedenken. Außerdem habe der Baumaschinen-Hersteller die Preise so stark angehoben wie seit zwei Jahren nicht. Die Aktien fielen dennoch um 5,8 Prozent.

Pinterest: Pinterest legte ein Kursplus von 11,6 Prozent vor. Das Quartalsergebnis der Online-Fotopinnwand sei besser ausgefallen als erwartet, kommentierten die Analysten der Investmentbank RBC Capital Markets. Weiteren Auftrieb erhielten die Titel vom Elan des neuen Managements und dem Aufstieg des aktivistischen Investors Elliott zum größten Aktionär.

DuPont: Trotz unerwarteter Zuwächse im zweiten Quartal ist der US-Industriezulieferer für das Gesamtjahr weniger zuversichtlich. Der Vorstand reduzierte wegen negativer Währungseffekte und einer Veräußerung sein Umsatzziel. Im zweiten Quartal schnitt das früher zum Chemieriesen DowDuPont gehörende Unternehmen der starken Nachfrage nach Elektronik und Baumaterialien besser ab als erwartet. Die Aktie gab 1,34 Prozent ab.

Avis Budget: Die Aktien des Autovermieters verloren 5,4 Prozent, obwohl das Unternehmen besser als erwartete Quartalsergebnisse vorgelegt hatte. Avis Budget sagte, dass es von einer starken Nachfrage und „strengen“ Kostenkontrollen profitierte.

Zoominfo Technologies: Zoominfo punktete ebenfalls mit seinem Zwischenbericht, was den Aktien ein Plus von etwas mehr als elf Prozent bescherte. Für die Papiere des Autovermieters Avis Budget dagegen ging es nach der Vorlage der Quartalszahlen um 4,7 Prozent abwärts. Zu Handelsbeginn waren die Titel noch nach oben gesprungen.

Cowen: Die Aktien der Investmentbank Cowen zogen um 8,4 Prozent auf 38,46 US-Dollar an. Die kanadische Branchenkollegin Toronto Dominion Bank will das Institut für 1,3 Milliarden Dollar oder 39 Dollar je Aktie in bar übernehmen.

Von

rtr

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