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03.03.2023

17:45

Dax-Kurve Bloomberg Creative/Getty Images [M]

Dax-Kurve

Wie sind die Perspektiven für den deutschen Leitindex?

Dax aktuell

Dax schließt 250 Punkte im Plus – Volkswagen und Lufthansa legen kräftig zu

Von: Peter Köhler

Auch steigende Kurse an der Wall Street sorgen im Handelsverlauf für Auftrieb: Der deutsche Leitindex steigt wieder über die Marke von 15.500 Punkten.

Frankfurt Der Dax erholt sich auch am Freitag weiter. Der deutsche Leitindex schloss rund 1,6 Prozent im Plus bei 15.578 Punkten. Auftrieb erhielt der Dax vor allem von der VW-Aktie, die zeitweise mehr als zehn Prozent zulegte. Für 2023 sei ein erheblicher Anstieg der Auslieferungen zu erwarten, hieß es am Freitagnachmittag aus der VW-Zentrale in Wolfsburg.

Im MDax ragte die Lufthansa-Aktie heraus, die rund fünf Prozent an Wert gewann. Der Konzern kommt schneller als erwartet aus der Krise.

Auch die asiatischen Börsen hatten Kursgewinne verzeichnet. Die Marktstrategen der Deutschen Bank führten die gute Stimmung dort auf den Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor Chinas zurück. Dieser sei im Februar besser als erwartet ausgefallen. Diese Nachricht färbte nun auch positiv auf die europäischen Aktienmärkte ab.

Auch zur Konjunktur gab es am Freitag Positives zu berichten. Die deutschen Exporteure sind auch wegen der starken Nachfrage ihres wichtigsten Kunden USA überraschend gut ins Jahr gestartet. Ihre Ausfuhren wuchsen im Januar um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 130,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet, nachdem es im Dezember einen Einbruch von 6,3 Prozent gegeben hatte.

Anleger an der Wall Street haben die Angst vor steigenden Zinsen zum Wochenschluss abgeschüttelt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte im frühen Handel 0,2 Prozent höher bei 33.085 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 stieg um 0,6 Prozent auf 4004 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq zog um 0,9 Prozent auf 11.560 Punkte an.

Der Präsident des Fed-Ablegers von Atlanta sagte, er favorisiere einen langsamen und gleichmäßigen Kurs der US-amerikanischen Notenbank mit Zinserhöhungen um 25 Basispunkte, da die Auswirkungen der höheren Zinsen erst im Frühjahr zu spüren sein könnten. Daraufhin gaben die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen nach, die zuvor auf ein Viermonatshoch geklettert waren. Zudem stützten robuste Firmenbilanzen die Kurse am Gesamtmarkt.

Maßnahmen der EZB: Weitere Zinserhöhungen in Sicht

Die nächste Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in zwei Wochen dürfte wieder von den Falken dominiert werden, da die Inflationszahlen in fast allen wichtigen Ländern der Euro-Zone überrascht haben. Falken sind Zentralbankmitglieder, die eher zu einer strafferen Geldpolitik mit höheren Zinsen tendieren.

Für die Aktienmärkte bedeutet die anhaltende Inflation und das Ausbleiben eines Kurswechsels der Zentralbanken nach Ansicht von Janus Henderson Investors weiterhin eine stärkere Performance von Value-Titeln gegenüber höher bewerteten Wachstumswerten – und damit müsste auch Europa als wesentlich günstigerem „Value“-Markt stärker gegenüber dem US-Aktienmarkt performen.

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Letztendlich werde die deutliche geldpolitische Straffung angesichts der üblichen Verzögerungen von bis zu einem Jahr erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Dies wird dann der Moment sein, in dem Aktien nicht mehr mit einer Kehrtwende, sondern mit einer Pause der Zentralbank rechnen können. Die könnte dann ein gutes Einstiegssignal sein.

Fester präsentierten sich am Freitag die Kurse der Staatsanleihen. Die Kurse zogen an, im Gegenzug fielen die Renditen. Die zehnjährigen Bonds rentierten mit 2,705 Prozent nach 2,754 Prozent am Donnerstag.

Kryptowährung Bitcoin unter Druck

Im Sog eines Kursrutsches bei Bitcoin geben Aktien aus dem Krypto-Sektor deutlich nach. Die wichtigste Cyber-Währung fällt um 4,6 Prozent auf rund 22.345 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit Mitte Februar. Die Papiere der Kryptobörse Coinbase tauchen um 2,9 Prozent ab, Blockchain-Betreiber Bitfarms um 3,1 Prozent.

Die Sorgen um die Zukunft der Kryptobank Silvergate treiben die Anleger derzeit um. Die Papiere von Silvergate rutschen zwischenzeitlich um knapp zwölf Prozent auf ein Rekordtief von 5,03 Dollar ab.

Blick auf die Einzelwerte

Rheinmetall: Im Februar unterlag Rheinmetall bei der Frage nach dem Dax-Einstieg noch der Commerzbank – nun steht der Rüstungskonzern aber vor dem Einzug in den Leitindex der 40 wichtigsten börsennotierten Unternehmen. Die Entscheidung der Deutschen Börse fällt am Freitagabend gegen 22 Uhr, doch liegt Rheinmetall in der maßgeblichen Februar-Rangliste klar vorn. Die Aktie kletterte um 0,9 Prozent.

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Lufthansa fliegt Gewinn ein ... Eine Chance auf die Rückkehr in den Dax hat auch die Lufthansa. Der Konzern hat nach den massiven Verlusten während der Coronapandemie im vergangenen Jahr wieder einen Gewinn eingeholt. Das bereinigte Betriebsergebnis belief sich auf 1,5 Milliarden Euro nach einem Defizit von 1,7 Milliarden Euro im Jahr zuvor, wie die Airline am Freitag mitteilte. Die starke Nachfrage nach Flügen von Reisenden und in der Luftfracht verschaffte der Airline 2022 mit 32,8 Milliarden Euro einen fast doppelt so hohen Erlös wie im Jahr zuvor. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat für das laufende Jahr steigende Ticketpreise angekündigt. Das Unternehmen rechnet global mit einer starken Nachfrage bei einem eingeschränkten Angebot. Die Aktie legte mehr als sechs Prozent zu.

... zahlt aber keine Dividende: Trotz des Jahresgewinns sollen die Aktionäre für 2022 keine Dividende erhalten, wie aus dem Geschäftsbericht der Kranich-Fluglinie hervorgeht. Zudem will der Vorstand eine Liquidität von acht bis zehn Milliarden Euro bereithalten, um die Lufthansa gegen Krisen besser zu schützen. „Nur eine starke Bilanz verschafft uns die nötige Widerstandsfähigkeit, um in die Zukunft unseres Unternehmens zu investieren und künftige Krisen zu bewältigen“, erklärte Finanzchef Remco Steenbergen.

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Infineon: Das Unternehmen steht nach einem Zukauf im Fokus. Der Chipkonzern Infineon baut sein Geschäft mit neuartigen Leistungshalbleitern für Elektro-Anwendungen mit einer Übernahme aus. Der kanadische Hersteller GaN Systems gehe für 830 Millionen US-Dollar an den Münchener Hersteller, teilte Infineon am Donnerstag mit. Die Aktie lag nachmittags 1,9 Prozent im Plus.

Volkswagen: Den Reingewinn steigerten die Wolfsburger im vergangenen Jahr um rund drei Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Daraus sollen die Aktionäre eine um je 1,20 Euro angehobene Dividende erhalten. Statt 7,50 Euro je Stamm- und 7,56 Euro je Vorzugsaktie wie im Vorjahr sollen 8,70 beziehungsweise 8,76 an die Anteilseigner fließen. Die Vorzugsaktie notierte am Nachmittag 10,6 Prozent im Plus.

Ericsson: Die Festlegung einer erwarteten Geldstrafe in den USA stützte die Aktie das schwedischen Telekomausrüsters Ericsson. Die Papiere stiegen um vier Prozent auf 60,10 Kronen. Das Unternehmen soll 206 Millionen Dollar an das US-Justizministerium zahlen. Das entspricht in etwa der Summe, die Ericsson für das Bußgeld zur Seite gelegt hatte. Analysten hatten mit einem höheren Betrag gerechnet.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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