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02.02.2023

22:47

Dow Jones, S&P 500, Nasdaq

Meta-Kurssprung befeuert Tech-Rally an der Wall Street – Nasdaq schließt mehr als drei Prozent im Plus

PremiumNach der Zinsentscheidung der Fed legen die US-Börsen zu. Ein Kurssprung bei der Facebook-Mutter Meta sorgt für gute Stimmung im Tech-Sektor.

Ein Straßenschild an der New York Stock Exchange. Reuters

Wall Street

Ein Straßenschild an der New York Stock Exchange.

New York Erleichterung nach den Zinssignalen der Fed und ein Kurssprung bei der Facebook-Mutter Meta haben an der Wall Street einen Run auf Tech-Werte ausgelöst. Der Index der Technologiebörse Nasdaq schloss am Donnerstag 3,3 Prozent höher auf 12.200 Punkten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor dagegen 0,1 Prozent auf 34.053 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,5 Prozent auf 4179 Punkte zu.

„Die Anleger werden durch die Tatsache ermutigt, dass die Fed versucht, mit ihrem Zinsstraffungsprogramm fertig oder kurz davor zu sein“, sagte Investmentstratege Sam Stovall von CFRA Research in New York. Die Federal Reserve hatte den Schlüsselsatz am Mittwochabend lediglich um einen Viertel-Prozentpunkt angehoben. Damit kehrt nach einer Serie relativ aggressiver Zinsschritte wieder etwas Normalität in der Geldpolitik ein. Die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell schürten zudem die Zuversicht, dass die Wirtschaft mit einem blauen Auge davonkomme und eine zu erwartende Rezession eher mild ausfalle, sagten Börsianer.

Die EZB-Notenbanker um Chefin Christine Lagarde hoben den Leitzins um 50 Basispunkte an und stellten für März eine Erhöhung in gleicher Höhe in Aussicht. Der Euro notierte mit 1,0916 Dollar dennoch 0,7 Prozent schwächer. „Die Marktreaktion erzählt eine andere Geschichte als das, was wir in den letzten Stunden von allen drei Zentralbanken gehört haben“, sagte Analyst Michael Hewson von CMC Markets. „Während die Zentralbanken im Wesentlichen sagen, dass wir die Zinsen weiter erhöhen müssen, sagen die Märkte: 'Wir glauben Ihnen nicht und selbst wenn Sie wieder anheben, müssen Sie bis zum Jahresende wieder senken.“

In London verkündete die Bank of England (BoE) die zehnte Zinserhöhung in Serie. Mit der Anhebung um einen halben Prozentpunkt auf 4,0 Prozent hatten die meisten Marktteilnehmer gerechnet. Allerdings signalisierte die Notenbank, dass der Zinsgipfel naht und die Inflation wahrscheinlich ihren Höhepunkt erreicht hat. Das Pfund fiel um 1,1 Prozent auf ein Tagestief von 1,2236 Dollar. „Das ist ganz klar die letzte große Erhöhung der Bank of England, wir steuern auf das Ende dieses Zinszyklus zu im März oder Mai zu“, sagte Ben Laidler, Marktstratege vom Broker eToro.

Kurssprung bei Meta

An der Nasdaq-Börse galten aber jetzt die positiv aufgenommenen Signale von Meta als entscheidender Kurstreiber. Der Facebook-Mutterkonzern schnitt im vergangenen Quartal trotz eines erneuten Umsatzrückgangs besser ab als erwartet. Außerdem stellte Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg weitere Kostensenkungen in Aussicht.

Während Meta auf einen Kurssprung von 23 Prozent kam, konnten im Nasdaq 100 die Aktien von Align Technology dies mit mehr als 27 Prozent Plus sogar in den Schatten stellen. Auch der Hersteller von Schienen zur Korrektur von Zahn-Fehlstellungen übertraf die Erwartungen.

Vor den nach Börsenschluss erwarteten Quartalsberichten, die darüber mitentscheiden dürften, ob die Sektorrally weitergehen kann, gehörten auch Apple, Amazon und Alphabet zu den großen Kursgewinnern der Tech-Branche. Die Titel der drei Giganten zogen zwischen 3,7 und 7,4 Prozent an. Abseits der Tech-Werte legten die Aktien des Post-Konkurrenzen Fedex um 6,1 Prozent zu.

Blick auf die Einzelwerte

Microsoft: Im Dow vorne stand aus dem Tech-Sektor Microsoft mit einem Kursplus von 4,7 Prozent. Die Stärke der dort enthaltenen Tech-Werte reichte jedoch nicht aus, um den Leitindex zu stützen, denn auf der anderen Seite gab es das Gewicht sinkender Aktien zum Beispiel aus dem Gesundheitssektor. Ein mit Enttäuschung aufgenommener Geschäftsausblick des Pharmakonzerns Merck & Co ließ dessen Aktien um 3,3 Prozent abrutschen.

Pinterest: Auch Pinterest beteiligt sich am Jobabbau im US-Technologiesektor. Daraufhin steigen die Aktien der Online-Fotopinnwand um rund acht Prozent. Das Unternehmen plane, 150 Stellen zu streichen oder etwas weniger als fünf Prozent der Belegschaft zu entlassen, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Ein Pinterest-Sprecher bestätigte den Stellenabbau, wollte die Anzahl der gestrichenen Arbeitsplätze dennoch nicht kommentieren. In der kommenden Woche will der Konzern Zahlen vorlegen.

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US-Börsenexperte Koch: „Meta bedient alle Erwartungen der Wall Street“

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Eli Lilly: Der US-Pharmakonzern bekommt die abflauende Nachfrage nach seinen Coronamedikamenten zu spüren. Im vierten Quartal sank der Umsatz daher um neun Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Papiere verlieren mehr als sechs Prozent.

Harley Davidson: Kunden haben sich nicht durch Inflation und Konjunktursorgen vom Kauf der Kult-Motorräder abschrecken lassen. Das sorgte bei dem US-Traditionsunternehmen im vierten Quartal für einen Gewinnsprung auf 39,7 Millionen Dollar, nach 21,6 Millionen vor Jahresfrist, wie Harley Davidson am Donnerstag mitteilte. Die Papiere des Konzerns steigen um mehr als zwölf Prozent.

Merck: Für lange Gesichter sorgte hingegen eine niedriger als erwartet ausgefallene Jahresprognose von Merck. Die Aktien des Arzneimittelherstellers fielen um mehr als 4,5 Prozent.

Von

rtr

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