PremiumDer weltweite Hype um die von Microsoft unterstützte Software ChatGPT treibt die Kurse von Firmen an, die an ähnlichen Projekten arbeiten.
New York Äußerungen von US-Notenbank-Chef Jerome Powell zur Zinspolitik haben die US-Börsen auf Berg- und Talfahrt geschickt. Im späten Handel griffen die Anleger aber wieder bei Aktien zu, nachdem sie die Äußerungen Powells verdaut hatten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Dienstag 0,8 Prozent höher auf 34.156 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,9 Prozent auf 12.113 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,3 Prozent auf 4164 Punkte zu.
An den Börsen war die Angst zu Beginn des Handelstags groß gewesen, dass Powell seinen Auftritt nutzen werde, um den vom Markt erhofften Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte eine klare Absage zu erteilen. Solche Äußerungen blieben jedoch aus. Dies stimmte die Anleger optimistisch.
Dennoch wies Powell weiterhin auf die Notwendigkeit weiterer Zinsanhebungen, um die Inflation zur Zielmarke von zwei Prozent zurückzubewegen. Wenn die Daten weiterhin stärker als erwartet ausfieln, würde die Fed die Zinsen stärker anheben, sagte Powell mit Blick auf die unerwartet starken Job-Daten vom vergangenen Freitag. Diese hatten die Zinssorgen der Anleger aufgeheizt und die Börsen zu Wochenbeginn nach unten getrieben.
Angesichts der abflauenden Inflation hatte die Fed nach einer Serie relativ großer Zinsschritte den Leitzins zuletzt nur noch um einen Viertel-Prozentpunkt erhöht.
An den Rohstoffmärkten trieb unterdessen die Furcht vor einem knapperen Angebot nach der Schließung eines wichtigen Exportterminals wegen des schweren Erdbebens in der Türkei den Ölpreis an. Rohöl der Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuerten sich um 3,5 Prozent und 4,3 Prozent auf 83,87 und 77,29 Dollar pro Barrel. Preistreiber war auch die Aussicht auf eine anziehende Nachfrage in China.
Der Dollar-Index, der die US-Devisen zu anderen wichtigen Währungen misst, verlor nach der Rede von Powell 0,2 Prozent auf 103,37 Punkte. Zuvor hatte er sich mit einem Plus von 0,3 Prozent in Richtung eines Monatshoch bewegt.
Bei den Einzelwerten beflügelte ein angekündigter Stellenbau den Flugzeugbauer Boeing. Die Titel stiegen um 3,8 Prozent. Etwa 2000 Stellen sollen im Finanz- und Personalwesen durch eine Kombination aus Fluktuation und Entlassungen gestrichen werden, teilte der Konzern mit.
Zudem zogen die Aktien von Microsoft vor der erwarteten Ankündigung einer Milliarden-Investition in die Software ChatGPT um 4,2 Prozent an. Auch die in den USA gelisteten Wertpapiere des chinesischen Suchmaschinenbetreibers Baidu kletterten mehr als zwölf Prozent.
Zuvor hatten bereits die in Hongkong gehandelten Baidu-Aktien rund 15 Prozent zugelegt, nachdem der Konzern angekündigt hatte, interne Tests eines ChatGPT-ähnlichen Projekts namens „Ernie Bot“ im März abschließen zu wollen. Die auf künstliche Intelligenz basierende Projekte sollen eine Konversation mit einem Menschen simulieren.
Im Gegenzug stürzten die Wertpapiere des angeschlagenen Konzerns Bed Bath & Beyond um mehr als 48 Prozent ab, nachdem das Einrichtungshaus mitgeteilt hatte, eine Milliarde Dollar zur Konkurs-Abwendung aufbringen zu wollen.
Derweil gaben die in den USA gelisteten Aktien des deutschen Impfstoff-Herstellers CureVac wegen einer geplanten Aktienplatzierung in Höhe von 200 Millionen Dollar um rund elf Prozent nach.
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