PremiumDie positive US-Verbraucherstimmung hellt die Stimmung etwas auf. Chinesische Aktien werden an den US-Börsen durch die Ballon-Affäre belastet.
New York Die US-Börsen haben sich zum Wochenschluss uneinheitlich gezeigt. Während ein unerwartet starker Anstieg der Verbraucherstimmung die Laune beim Dow-Jones-Index etwas aufhellen konnte, drückten US-Wachstumsunternehmen die Nasdaq am Freitag ins Minus.
Der Dow Jones gewann 0,5 Prozent auf 33.869 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 0,6 Prozent auf 11.718 Punkte nach und der breit gefasste S&P 500 legte 0,2 Prozent auf 4090 Punkte zu.
Die Angst vor steigenden Zinsen schwinde an der Wall Street einfach nicht, sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen stieg zeitweise auf den höchsten Stand seit mehr als einem Monat. Nur dürften vor allem die für kommende Woche anstehenden Preis-Daten für Januar in den Fokus der Investoren rücken. Von Reuters befragte Experten erwarten einen weiteren Rückgang auf 6,2 Prozent.
Auch von der Fed kommen neue Signale: Einem führenden Währungshüter zufolge könnte die US-Notenbank im kommenden Jahr wieder den Leitzins senken. Voraussetzung sei ein Rückgang der Inflation, sagte der Chef des Fed-Bezirks Philadelphia, Patrick Harker, am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.
Er sprach sich für die unmittelbare Zukunft jedoch für weitere Zinsschritte in Höhe von 0,25 Prozent aus. „Was unsere Zinserhöhungen im Moment antreibt, ist die Inflation, und wir sehen erste Anzeichen dafür, dass die Inflation zu sinken beginnt.“ Die Notenbank will den starken Preisauftrieb im Land bremsen und mit höheren Zinsen zudem den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen. Im März wird ein aktualisierter Zinsausblick vorgelegt.
Den Börsen machten auch drohende Sanktionen im Streit über einen abgeschossenen chinesischen Ballon im US-Luftraum zu schaffen. „Die Spionage-Affäre hat das Potenzial, nicht nur die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Supermächten zu belasten, sondern auch beide Volkswirtschaften“, sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. In den USA gelistete chinesische Unternehmen gerieten unter Druck. Die Wertpapiere der Online-Händler Alibaba und Pinduoduo verloren 4,4 und 1,5 Prozent.
An den Ölmärkten ging es mit den Preisen nach oben, nachdem Russland Produktionskürzungen ankündigte. Die US-Sorte WTI und die Nordseesorte Brent verteuerten sich um je etwa 2,3 Prozent auf 79,81 und 86,51 Dollar je Fass. Ab März soll die Produktion in Russland um 500.000 Barrel pro Tag gedrosselt werden. Dies beflügelte Energiewerte. So stiegen die Papiere von Exxon um 4,2 Prozent.
Lyft: Bei weiteren Einzelwerten verloren die Aktien des Fahrdienstanbieters Lyft nach einem enttäuschenden Ausblick 36,4 Prozent ihres Werts. Papiere des Rivalen Uber verloren fünf Prozent. "Die Ergebnisse bekräftigen unsere These, dass Lyft gegenüber Uber einen strukturellen Wettbewerbsnachteil in Bezug auf Marktanteil, Fahrerangebot und Kosten hat", schrieben die Analysten von RBC Capital Markets. Uber hatte am Mittwoch mit seinem Quartalsgewinn und seiner Prognose positiv überrascht.
Spotify: Ein Einstieg des aktivistischen Investors ValueAct Capital Partners bei Spotify erfreute die Investoren des Musikstreaming-Dienstes. Die Titel stiegen um 3,6 Prozent. "Wir begrüßen ValueAct als Investor bei Spotify", sagt ein Sprecher des schwedischen Unternehmens. Weitere Angaben zur Investition wurden nicht genannt.
Expedia: Die Aktien des Reiseunternehmens fielen nach einem enttäuschenden Quartalsbericht um mehr als zehn Prozent. Das Unternehmen meldete einen bereinigten Gewinn je Aktie von 1,26 Dollar bei einem Umsatz von 2,62 Milliarden Dollar. Analysten hatten laut Refinitiv mit einem Gewinn von 1,67 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 2,7 Milliarden Dollar gerechnet.
Yelp: Die Plattform für Kundenrezensionen gewann etwa 3,3 Prozent an der Börse, nachdem das Unternehmen im vierten Quartal einen Umsatz von 309 Millionen Dollar erzielte und damit die Erwartungen der Analysten von 307 Millionen Dollar übertraf. Der Gewinn pro Aktie entsprach den Schätzungen.
Cloudflare: Der Cloud-Service-Anbieter hat am Donnerstag nach Börsenschluss Quartalsergebnisse veröffentlicht, die über den Erwartungen der Analysten lagen. Cloudflare stieg vorbörslich um mehr als acht Prozent, im späteren Handel liegen die Papiere 1,5 Prozent vorne.
Rigetti: Ein geplanter Stellenabbau beflügelt die Aktien des Quantencomputing-Unternehmens Rigetti. Die Titel steigen um mehr als 12 Prozent auf 1,17 Dollar. Der US-Konzern will als Teil seines Umstrukturierungsplans 28 Prozent der Belegschaft oder rund 50 Angestellte entlassen. Der Konzern rechnet mit Umstrukturierungskosten in Höhe von etwa 1,4 Millionen Dollar im ersten Quartal. Im vergangenen Jahr hatten die Aktien von Rigetti um knapp 93 Prozent ihres Werts verloren.
Auf tippen, dann auf „Zum Home-Bildschirm“ hinzufügen.
Auf tippen, dann „Zum Startbildschirm“ hinzufügen.
×