Die Leitindizes trotzen Zins- und Konjunktursorgen. Börsianer warten mit Spannung auf den Arbeitsmarktbericht der Regierung.
Händler in New York
Ein Händler an der New York Stock Exchange bei der Arbeit.
Bild: AP
Frankfurt Die US-Anleger haben ihre Zins- und Konjunktursorgen am Donnerstag zunächst beiseite geschoben und bei Aktien zugegriffen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstagmittag um 1,3 Prozent auf 33.248 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 stand zum Handelsschluss 1,8 Prozent höher bei 4176 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq schloss um 2,7 Prozent im Plus bei 12.316 Punkten.
Vor allem bei großen Tech-Firmen wie Apple, Google-Mutter Alphabet und Amazon langten die Anleger zu. Börsianer warteten mit Spannung auf die offiziellen Arbeitsmarktdaten am Freitag. Erste Signale kamen von den Daten des Personaldienstleisters ADP. Demnach wurden im Mai 128.000 Jobs geschaffen, Experten hatten mit einem Aufbau von 300.000 gerechnet. Sollte der US-Arbeitsmarkt der schwächelnden Konjunktur trotzen, werde die US-Notenbank Fed wohl nicht wie erhofft vom Gas gehen, sagten Börsianer.
Auch die stellvertretende Chefin der Fed, Lael Brainard, sagte dem Sender CNBC, sie sehe wenig Gründe für eine Pause bei den Zinserhöhungen im September. "Es gibt viel Verwirrung. Bei so viel Ungewissheit wird bis Juli etwas klarer sein, was die Fed tun muss oder tut", sagte Kenny Polcari, vom Vermögensberater Kace Capital Advisors.
Im Fokus der Finanzmärkte blieb auch das Thema Inflation und steigende Energiepreise. Der Ölpreis drehte am Donnerstag ins Plus, nachdem das Exportkartell Opec+ sich auf höhere Förderquoten für die Sommermonate einigte. Die Gruppe, zu der neben den Opec-Mitgliedern auch das Förderland Russland gehört, beschloss eine Anhebung von 648.000 Barrel pro Tag (bpd) für die Monate Juli und August.
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Eigentlich waren für die drei Monate bis September Anhebungen von 432.000 bpd anvisiert gewesen, um die 2020 im Zuge der Corona-Pandemie beschlossenen Förderkürzungen schrittweise rückgängig zu machen.
Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee notierte anschließend 1,1 Prozent höher bei 117,55 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Lage an den Energiemärkten bleibe angespannt, sagte Marktstratege Christian Henke vom Handelshaus IG. Sollte der Preis weiter steigen, könnte sich die Inflationsspirale wieder schneller drehen und die Notenbanken veranlassen, die Zinsen deutlicher zu erhöhen, als den Finanzmärkten lieb sei.
Ford: Zu den Gewinnern am Aktienmarkt zählten Ford. Die Papiere des Autobauers stiegen um rund zweieinhalb Prozent. Die Aussicht auf milliardenschwere Investitionen für seine Fertigungsanlagen in Michigan, Ohio und Missouri kamen bei den Anlegern gut an. Im Autosektor gaben auch Tesla Gas. Die Titel kletterten um mehr als sechs Prozent.
Microsoft: Auf die Stimmung drückte hingegen eine Prognosesenkung für das vierte Quartal von Microsoft. Der Hard- und Softwareentwickler kassierte seine Umsatz- und Ergebnisziele und begründete dies mit Währungsbelastungen in Folge des jüngsten Dollar-Anstieges. Die Papiere fielen um rund drei Prozent, lagen nach Handelsschluss aber 0,79 Prozent im Plus.
Hewlett Packard: Auch Hewlett Packard enttäuschte die Anleger mit seinen Quartalszahlen und Prognosen. Die Papiere verloren mehr als fünf Prozent.
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