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18.08.2022

17:12

Preissteigerungen

Umfrage: Die ersten Verbraucher setzen wegen hoher Inflation ihre Sparpläne aus

Von: Anke Rezmer

Wegen massiv gestiegener Kosten für Konsumgüter sparen viele Menschen weniger. Einige fürchten, ab Herbst ihre Rücklagen auflösen zu müssen.

Ein gutes Drittel der Befragten prüft derzeit, ob sie auf Verträge verzichten können. imago/photothek

Sparbuch

Ein gutes Drittel der Befragten prüft derzeit, ob sie auf Verträge verzichten können.

Frankfurt Die massiv gestiegenen Preise für Güter des täglichen Bedarfs wie Nahrungsmittel, Energie und weitere Konsumwaren hinterlassen Spuren. Eine erste Gruppe von Sparern hat ihre Sparverträge angesichts der hohen Inflation stillgelegt. Weitere Menschen im Land prüfen, ob sie bestehende Vorsorgeverträge für verzichtbar halten.

Ein gewichtiger Anteil der Deutschen fürchtet sogar, im Herbst oder Winter finanzielle Rücklagen auflösen zu müssen, um über die Runden zu kommen.

Das ergibt eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) unter gut 2000 Erwachsenen in Deutschland, die vom 5. bis 8. August durchgeführt wurde. Im Juli ist die Inflation in Deutschland im Jahresvergleich um 7,5 Prozent gestiegen. Zuletzt ist der Preisniveauanstieg im Land zwar etwas zurückgegangen, doch allein wegen staatlicher Maßnahmen wie des Auslaufens des Neun-Euro-Tickets und der Einführung der Gasumlage rechnen die meisten Ökonomen zunächst mit einem weiteren Anstieg.

In der Umfrage des Lobbyinstituts der Finanzbranche zum Thema Altersvorsorge gab ein knappes Viertel der Befragten an, dass sie aufgrund des höheren Preisniveaus Einzahlungen in Sparverträge gestoppt haben – dies äußerten mehr Frauen als Männer. Eine Mehrheit von 51 Prozent verneinte dies allerdings bislang.

Es könnten sich jedoch bald weitere Menschen gezwungen sehen, ihre Vorsorgeverträge oder Versicherungen auf Eis zu legen. Immerhin prüft ein gutes Drittel der Befragten, ob sie auf Verträge verzichten können, um angesichts der gestiegenen Kosten für die Lebenshaltung finanziellen Spielraum zu gewinnen. 44 Prozent gaben an, dies bisher nicht tun zu müssen.

Im Osten Deutschlands ist der Anteil derjenigen, die ihre Sparverträge überprüfen, mit 42 Prozent aktuell höher als im Westen des Landes. Dort gaben 33 Prozent an, ihre Sparpläne kritisch zu betrachten.

Rund 40 Prozent fürchten, ihr Sparkonto bald auflösen zu müssen

Allzu lange lässt sich eine nun angespannte Finanzlage für viele vermutlich aber nicht durchhalten. Spätestens im Herbst oder Winter rechnet ein großer Teil der Menschen damit, dass sie Rücklagen abschmelzen müssen, um ihre täglichen Ausgaben bewältigen zu können.

So befürchten demnach immerhin 39 Prozent der Deutschen, dass sie etwa Sparkonten auflösen müssen, um finanziell zurechtzukommen. Frauen äußerten mit 43 Prozent die Sorge weitaus häufiger als Männer, von denen rund ein Drittel meint, bald das Sparkonto auflösen zu müssen. Ein gutes Drittel ist sich dagegen sicher, nicht an die Reserven gehen zu müssen.

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