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08.06.2023

08:13

App auf Rezept

Wie oft werden DiGA verschrieben?

Von: Maike Telgheder

Bei Apps auf Rezept ist Deutschland Vorreiter. Frankreich führt ein ähnliches Erstattungsmodell ein. Trotzdem fehlt es der DiGA an Bekanntheit, wie eine Umfrage zeigt.

Die DiGA stehen in der Kritik, zu teuer zu sein. Auch weil sie, obwohl verschrieben, von vielen Patienten nicht genutzt werden. IMAGO/MASKOT

DiGA

Die DiGA stehen in der Kritik, zu teuer zu sein. Auch weil sie, obwohl verschrieben, von vielen Patienten nicht genutzt werden.

Köln Kennen Sie DiGA? Für die Mehrheit der Menschen in Deutschland sind diese vier Buchstaben kein Begriff, zeigt eine für Handelsblatt Inside erstellt Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Mehr als 62 Prozent der repräsentativ ausgewählten Umfrageteilnehmer geben an, von DiGA – den digitalen Gesundheitsanwendungen – noch nie gehört zu haben. Die Programme für Smartphones, Tablets und Co. helfen beispielsweise dabei, mit depressiven Stimmungen umzugehen, geben Tipps bei Schmerzen und ermuntern zu einer gesunden Lebensführung.

Seit Herbst 2020 können die sogenannten Apps auf Rezept von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden. Dafür müssen sie erfolgreich ein Prüfverfahren beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) absolvieren. 47 solcher erstattungsfähigen DiGA sind aktuell im Verzeichnis der Behörde aufgeführt.

Laut YouGov-Umfrage kennen immerhin rund 37 Prozent der insgesamt 607 Befragten die DiGA, rund zehn Prozent haben auch schon eine von ihrem Arzt verordnet bekommen. Genutzt werden die digitalen Medizinprodukte dann aber nur von etwas mehr als der Hälfte dieser Patienten: 5,4 Prozent geben laut YouGov-Umfrage an, die ihnen verschriebene DiGA zu nutzen, rund 4,5 Prozent tun das nicht.

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Die Zahlen zeigen, dass die DiGA mehr als zweieinhalb Jahre nach Einführung des Angebots noch nicht wirklich im Patientenalltag angekommen sind. Eine Einschätzung, die auch Zahlen der Gesetzlichen Krankenversicherung stützen. Laut dem aktuellen Bericht des GKV-Spitzenverbandes, der die Statistik bis 30. September 2022 umfasst, wurden in den zwei Jahren seit dem Start rund 164.000 DiGA in Anspruch genommen. Dies entspricht im Berichtszeitraum Leistungsausgaben der GKV für DiGA in Höhe von 55,5 Millionen Euro.

Das ist zwar weit weniger als ein Promille der jährlichen Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung, die sich 2022 auf rund 289 Milliarden Euro beliefen. Aber dennoch stehen die DiGA in der Kritik, zu teuer zu sein. Auch weil sie, obwohl verschrieben, von vielen Patienten nicht genutzt werden.

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