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16.02.2023

09:50

Digitale Identitäten

Krankenkassen fordern einfache Anmeldung

Von: Britta Rybicki

In der vergangenen Woche hat die Gematik die Spezifikation veröffentlicht, die die Krankenkassen für die Entwicklung der digitalen Identitäten brauchen.

Krankenversicherung dpa

Krankenversicherungskarten

Langfristig sollen die digitalen Identitäten die Gesundheitskarten ersetzen.

Düsseldorf Mit ihrer digitalen Identität können Versicherte sich künftig online für Gesundheitsanwendungen wie die elektronischen Patientenakte oder Gesundheitsapps anmelden. Dies sei auch abhängig davon, wie gut ein Smartphone geschützt sei, teilte die Gematik mit, die mehrheitlich im Besitz des Bundesgesundheitsministeriums ist. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen die Spezifikation veröffentlicht, die Krankenkassen brauchen, um digitale Identitäten für ihre Mitglieder zu entwickeln.

„Wenn die Identität je nach Smartphone alle 24 Stunden erneuert werden muss, wird dies die Nutzer-Akzeptanz wesentlich schmälern“, teilte die Barmer Krankenkasse auf Anfrage mit. Denn um sich mit ihrer digitalen Identität einzuloggen, müssen Versicherte sich teilweise alle 24 Stunden anmelden – sonst funktioniert eine digitale Identität nicht mehr.

Der tägliche Login ist aber nur ein Kritikpunkt. Hinzu kommt, dass Versicherte sich jedes Mal mit der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises oder der elektronischen Gesundheitskarte mit PIN anmelden müssen.

Die Gematik und die Krankenkassen sind sich einig darüber, dass es leichtere Alternativen braucht, damit Versicherte ihre digitalen Identitäten nutzen werden. Aktuell werden solche Angaben der Gematik zufolge mit dem Bundesbeauftragten für Datenschutz (BfDI) und dem Bundesamt für Informationstechnik (BSI) abgestimmt. Diese Erweiterung der Spezifikation sei dann für März oder April geplant.

Individuelles Sicherheitsniveau

Mögliche Optionen sind der Gematik zufolge ein dauerhafter Login über das Smartphone. Nutzer müssten sich – abhängig vom Handy – nicht mehr alle 24 Stunden oder alle sechs Monate mit einer Karte anmelden. Ein biometrischer Login könnte als Alternative für Passwörter eingesetzt werden, die regelmäßig eingegeben werden müssen. Infrage kommen könnte die Gesichtserkennung, wie man sie beispielsweise von der Smartphone-Entsperrung schon kennt.

Versicherte sollten dann selbst ein Sicherheitsrisiko auswählen können. In einfachen Worten: Sie entscheiden, ob sie sich für ihre digitale Identität etwa per Gesichtserkennung oder über die Karte mit PIN anmelden.

Barmer hat Zugang per Biometrie vorbereitet

Die Barmer teilte Handelsblatt Inside mit, dass sie die Anmeldung per Online-Ausweisfunktion des Personalausweises und über die elektronische Gesundheitskarte für „wenig nutzerfreundlich“ hält. Die Entwicklung der digitalen Identitäten für Barmer-Versicherte übernehmen die IT-Unternehmen Verimi und T-Systems. Sie befürwortet eine einfache Anmeldung, „bei der nur einmal die Anmeldedaten erforderlich sind und dann ein Zugang per Biometrie möglich ist.“

Ein entsprechendes Verfahren sei bereits vorbereitet. „Es kann scharf geschaltet werden, sobald sich die Gematik mit dem BfDI sowie dem BSI entsprechend verständigt hat“, so die Barmer und ergänzt, dass hier allerdings eine Gerätebindung erforderlich sei.

BSI grundsätzlich einverstanden

Der GKV-Spitzenverband schließt sich an: „Ein einmaliger Login mit Karte und PIN ist aus unserer Sicht ein nachvollziehbarer Aufwand.“ Eine regelmäßige Bestätigung in einem Abstand von 24 Stunden wiederum sehe der Verband als kaum praktikabel an.

Auch das BSI scheint die Alternativen nicht abzulehnen. Auf Anfrage bestätigt die IT-Sicherheitsbehörde, dass sie einer Gerätebindung und biometrischen Systemen für digitale Identitäten grundsätzlich zustimme.

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